APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

1,16 Millionen Österreicher waren 2020 in Kurzarbeit

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Rund 1,16 Millionen Österreicher waren in diesem Jahr in Kurzarbeit. 5,2 Milliarden Euro wurden bisher vom Staat an die Unternehmen ausgezahlt.

Etwa 1,16 Millionen Österreicherinnen und Österreicher waren heuer in Kurzarbeit. Abgerechnet wurden bisher knapp 5,5 Milliarden Euro, mit dem Höhepunkt im April, allerdings können für den Herbst noch Anträge gestellt werden. Für die ersten sechs Monate wurden 5,2 Milliarden Euro ausbezahlt. Das geht aus einer Aufstellung des Arbeitsministeriums hervor. Gut zwei Drittel der ursprünglich beantragten Gelder wurden tatsächlich ausgeschöpft, in Wien war dieser Anteil am höchsten. Das Modell wird 2021 fortgesetzt.

Produktion und Handel am stärksten betroffen

Fast 300.000 Menschen in der Warenerzeugung mussten 2020 in Kurzarbeit gehen, weitere 275.000 im Handel. Im Vergleich dazu war die Kurzarbeit in Hotellerie und Gastronomie sowie im Bau mit jeweils knapp über 100.000 Betroffenen weniger intensiv genutzt. Bei den Lehrlingen zeigte sich im Jahresverlauf ein starker Rückgang: Waren im April noch 48.000 in Kurzarbeit, so fiel die Zahl der Betroffenen bis September auf knapp 4.000.

Höhepunkt April

Der Höhepunkt der Kurzarbeit war eindeutig der April, in dem Monat alleine wurden 1,86 Milliarden Euro für Kurzarbeit abgerechnet. Auch im Mai floss noch über eine Milliarde Euro (1,25 Milliarden Euro). Danach gab es bis September einen stetigen Rückgang, für die zweite Lockdownphase im Herbst liegen noch keine belastbaren Zahlen vor, da noch weiter Anträge gestellt werden können.

Einkommen im Jahresverlauf gestiegen

Die durchschnittlichen Einkommen der Menschen in Kurzarbeit sind im Jahresverlauf etwas gestiegen. Im April lag das Medianeinkommen (die Hälfte verdiente mehr, die Hälfte weniger) bei 2.250 Euro. Bis September stieg das Medianeinkommen auf 2.380 Euro. Die Unternehmen nutzen die Kurzarbeit stärker, um Fachkräfte zu halten, heißt es aus dem Arbeitsministerium. Die Reduktion der Arbeitszeit ging hingegen zurück. Im März haben die Unternehmen, die Kurzarbeit nutzten, ihre Arbeitszeit um fast 70 Prozent gesenkt, im Herbst hingegen nur mehr um 43 Prozent.

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  • Rund 1,16 Millionen Österreicher waren in diesem Jahr in Kurzarbeit. 5,2 Milliarden Euro wurden bisher vom Staat an die Unternehmen ausgezahlt.

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