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Wien-Starter Musetti und Alcaraz erste Paris-Halbfinalisten

03. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Das erste Männer-Halbfinale bei den mit 56,35 Mio. Euro dotierten French Open in Paris steht fest. Titelverteidiger Carlos Alcaraz untermauerte am Dienstag mit einer Galavorstellung und einem 6:0,6:1,6:4 über den US-Amerikaner Tommy Paul seine Favoritenstellung. Zuvor hatte der als Nummer 8 gesetzte Italiener Lorenzo Musetti Pauls Landsmann Frances Tiafoe erst nach 2:47 Stunden 6:2,4:6,7:5,6:2 besiegt. Für Alcaraz ist es das dritte Roland-Garros-Semifinale in Folge.

Musetti, der im Herbst auch in Wien spielt, qualifizierte sich erstmals an der Seine für diese Phase. Im Vorjahr hatte er auch schon in Wimbledon die Vorschlussrunde erreicht. In dieser trifft der 23-Jährige mit der einhändigen Rückhand nun als klarer Außenseiter auf Alcaraz. Der als Nummer zwei gesetzte Spanier machte gegen Paul kurzen Prozess und benötigte nur 94 Minuten.

"Ich konnte meine Augen schließen, und jeder Ball kam rein. Es war eines dieser Matches, wo einfach alles geklappt hat", sagte ein zurecht zufriedener Alcaraz nach einer wahren Gala. Sein Interview-Partner Mats Wilander hatte zuvor von einem perfekten Match gesprochen. "Heute bin ich von allem angetan", gestand auch Alcaraz. Dieses Turnier sei so speziell für ihn. "Wieder im Halbfinale, zum dritten Mal in Folge. Ich werde den Moment genießen und hoffe, dass ich weiter so spiele."

"Heute war es wirklich schwer, gut zu spielen, weil es sehr windig war. Besonders im dritten Satz war es ein Fight, es war nicht leicht, ein Break zu machen. Auch wenn ich ein bisschen müde war, habe ich die Extra-Energie gefunden, um diesen Satz zu gewinnen", sah Musetti im Court-Interview einen Mitgrund für seinen Sieg. Im dritten Satz war ihm das einzige Break zum 7:5 gelungen. Danach ging Musetti nach einem Break zum 2:0 rasch mit 4:1 in Führung und schaffte mit dem dritten Matchball ein neuerliches Break zum 6:2.

Seine weitere Steigerung im Vergleich zum Vorjahr mit dem Finale in Monte Carlo und Halbfinali in Madrid und Rom begründete Musetti auch mit privaten Entwicklungen. "Ich bin nicht nur auf dem Platz gewachsen, sondern besonders auch außerhalb des Platzes. Letztes Jahr bin ich Vater geworden, das hat mir eine extra Verantwortung gegeben", sagte er lächelnd. Er nehme die Dinge nun professioneller, eben auch in der täglichen Routine und im Training. "Und in meiner Freizeit freue ich mich so auf meine Familie, die immer in meinem Herzen ist. Dieser Sieg ist für sie."

Seine einhändige Rückhand ist eine Seltenheit auf der Tour. "Ich habe einen Retrostyle. Es gibt nicht viele Spieler, die eine einhändige Rückhand spielen. Als ich mein erstes Tennisracket bekommen hatte, war es normal für mich, und heute ist es der Schlüssel meines Erfolges", glaubt er. Im Head-to-Head mit Tiafoe glich er auf insgesamt 4:4 aus. Im Live-Ranking klettert Musetti vorerst erstmals in die Top 5, dieser wackelt aber noch, wenn auch etwa Djokovic weiterkommt.

Zusammenfassung
  • Carlos Alcaraz steht nach einem überzeugenden 6:0, 6:1, 6:4 gegen Tommy Paul in nur 94 Minuten erneut im Halbfinale der mit 56,35 Mio. Euro dotierten French Open.
  • Lorenzo Musetti setzte sich nach 2:47 Stunden mit 6:2, 4:6, 7:5, 6:2 gegen Frances Tiafoe durch und qualifizierte sich erstmals für das Halbfinale in Paris.
  • Im Halbfinale trifft der 23-jährige Musetti, der erstmals in die Live-Top 5 vorstößt, als Außenseiter auf den als Nummer zwei gesetzten Alcaraz.