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Vater Djokovic: "Alle sind heute Novak"

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Nach dem Urteil im Falle Djokovic hat sich die Familie des serbischen Tennis-Superstars erneut zu Wort gemeldet und scharfe Kritik geübt. Vater Srdjan meinte pathetisch, "alle seien heute Novak", Mutter Dijana bezeichnete die Entscheidung des Richters als "den größten Sieg" ihres Sohnes. Nach kritischen Fragen beendete sein Bruder Djorde die Pressekonferenz.

Nachdem dem Einspruch des serbischen Tennisprofis Novak Djokovic gegen seine verweigerte Einreise nach Australien stattgegeben worden ist, schießt der Vater des Tennis-Superstars in einer Pressekonferenz erneut scharf gegen die Kritiker seines Sohnes und betont, dass die Gerechtigkeit gesiegt habe: "Er ist nicht auf die Knie gegangen. Es sind so viele Dinge in den letzten Tagen passiert. Aber er ist ein mentaler Riese, der noch nie jemanden verletzt hat. Er hat immer versucht, allen zu helfen. Aber offenbar ist jemand aus einem kleinen, armen Land nicht gewollt. Sie wollen nicht, dass er die Nummer 1 in ihrem Sport ist", meint Srdjan Djokovic.

"Alle sind heute Novak"

Der Vater der Nummer eins der Tennis-Weltrangliste, der seinen Sohn erst vergangenen Donnerstag mit Jesus Christus verglich, übt einmal mehr heftige Kritik an den Ereignissen der vergangenen Tage. Schlussendlich habe aber die Gerechtigkeit gesiegt. Zudem hebt Srdjan Djokovic die Unterstützung von Menschen auf der ganzen Welt hervor. Auch die Mehrheit der Tennisspieler habe Djokovic unterstützt, behauptet Srdjan, der stellvertretend Nick Kyrgios, Andy Murray und Jimmy Connors hervorhob. "Alle sind heute Novak", fuhr er fort. 

Tatsächlich hat es aber auch einige kritische Stimmen gegeben, beispielsweise von Rafael Nadal, Boris Becker oder auch Jürgen Melzer. 

Djokovic: Jubel nach Sieg vor Gericht

Djokovic selbst wurde in der Pressekonferenz, entgegen den ursprünglichen Ankündigungen, nicht zugeschaltet. Der Serbe postete in den Sozialen Medien lediglich ein Foto vom Center Court der Australian Open und zeigt sich in einem kurzen Statement dankbar über das Richter-Urteil. Der neunfache Sieger des Turniers bedankte sich einmal mehr für die Unterstützung und betonte, dass sein Fokus weiterhin auf dem Turnier liege. 

Bruder Djorde bricht Pressekonferenz ab

Bei der besagten Pressekonferenz in Serbien sind neben Vater Srdjan auch Mutter Dijana und Bruder Djorde anwesend. Nach kritischen Nachfragen erklärte Djordje die Pressekonferenz nach 40 Minuten vorzeitig für beendet.

Die Fragen bezogen sich auf den positiven PCR-Test vom 16. Dezember, den Djokovic vorlegte, um an eine Ausnahmegenehmigung für die Einreise nach Australien zu kommen. In den sozialen Medien kursieren Fotos, in denen sich Djokovic am 17. und 18. Dezember bei öffentlichen Auftritten ohne Maske zeigt. Ob der Serbe zu diesem Zeitpunkt bereits von seiner Infektion wusste, ist unklar. 

Zuvor hatten die beiden Familienmitglieder Novak Djokovic ebenfalls in Schutz genommen. Djorde, der sich wie sein Vater bei den weltweiten Unterstützern bedankte, betont man wolle "der ganzen Welt zeigen, dass wir Novak in dieser schweren Situation helfen." Er äußert zudem seinen Dank an Richter Anthony Kelly, der im ersten Teil der Verhandlung am Montag, in der die Anwälte von Djokovic ihre Sicht der Dinge darlegten, erklärt hatte, dass er das Verhalten der Behörden für unverhältnismäßig hält. 

 

Mutter Dijana: "Das ist sein größter Sieg" 

In dieselbe Kerbe schlägt Mutter Dijana: "Ich kann mir nur ausmalen, was er alles durchleben musste. Es sah so aus, als würde er gegen die Regierung kämpfen. Aber er wollte nichts Unrechtes tun. Wir wussten nicht, ob es ihm gut geht, ob er satt ist, und so weiter. Das beschäftigt mich als Mutter. Wir standen noch nie vor so einer Herausforderung." Bei all seinen Grand-Slam-Siegen sei dies "sein größter Sieg", so Dijana weiter, die anfügt, dass sich ihr Sohn "immer für die Freiheit eingesetzt habe."

Der Fall Djokovic beschäftigt seit einigen Tagen nicht nur die Sportwelt. Dem 20-fachen Major-Sieger war am Mittwochabend (Ortszeit) die Einreise am Flughafen in Melbourne verweigert worden. Er konnte aus Sicht der Behörden nicht die nötigen Dokumente für eine medizinische Ausnahmegenehmigung, auch ohne Corona-Impfung einreisen zu dürfen, vorlegen. Djokovic wurde in ein Hotel für Ausreisepflichtige gebracht. Der Serbe hatte gegen die Entscheidung Einspruch eingelegt. Laut den Gerichtsdokumenten gab die Seite von Djokovic an, dass dieser am 30. Dezember vom medizinischen Chef des australischen Tennisverbands eine Ausnahmegenehmigung erhalten habe.

Ein positiver Corona-Test aus dem Dezember 2021 sollte ihm doch noch zur Teilnahme an den Australian Open verhelfen. Aus den Gerichtsdokumenten geht hervor, dass Djokovic am 16. Dezember 2021 zum zweiten Mal positiv auf das Coronavirus getestet worden sein soll. Es traten jedoch etliche Ungereimtheiten auf. Erstmals war der Tennis-Ausnahmespieler während seiner heftig kritisierten Adria Tour im Juni 2020 positiv auf das Coronavirus getestet worden.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Urteil im Falle Djokovic hat sich die Familie des serbischen Tennis-Superstars erneut zu Wort gemeldet und scharfe Kritik geübt. Vater Srdjan meinte pathetisch, "alle seien heute Novak", Mutter Dijana bezeichnete die Entscheidung des Richters als "den größten Sieg" ihres Sohnes. Nach kritischen Fragen beendete sein Bruder Djorde die Pressekonferenz.

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