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UEFA ermittelt wegen Arnautovic-Eklat: Entscheidung am Mittwoch

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Nach der Aufregung um den Torjubel von Marko Arnautovic beim EM-Match gegen Nordmazedonien ermittelt nun die UEFA.

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) wird wegen der umstrittenen Wortmeldungen und Gesten von ÖFB-Star Marko Arnautovic vom Sonntag in Bukarest doch noch tägig. Der Verband setzt einen Ethik- und Disziplinar-Ermittler ein. Dieser solle nun in Übereinstimmung mit den UEFA-Disziplinarregeln eine Untersuchung durchführen, teilte die UEFA am Dienstag mit. Ein Urteil erwartet der Vorsitzende der UEFA-Disziplinarkammer, der Kärntner Thomas Partl, "mit hoher Wahrscheinlichkeit" am Mittwoch.

Arnautovic' Gesten hatten sich vor allem gegen seinen nordmazedonischen Gegenspieler Ezgjan Alioski gerichtet. Laut Alioski sei Arnautovic nach der Partie in die Kabine des nordmazedonischen Teams gekommen, um sich bei ihm zu entschuldigen. Der ÖFB bestätigte diese Angaben Dienstagmittag. "Arnautovic und ich haben nach dem Spiel gesprochen und die Situation geklärt. Er hat sich entschuldigt. Er ist in den Umkleideraum gekommen und hat mir die Hand gereicht. Das war wirklich fair von ihm", zitierte das nordmazedonische Internet-Portal "Derbi" aus einem Interview von Alioski im albanischen TV-Sender "Digialb".

"Härteste Strafe" gefordert

Das reicht dem nordmazedonischen Fußball-Verband allerdings nicht. Er schrieb am Montag auf Facebook von einem "nationalistischen Ausbruch" von Arnautovic und forderte in einem Brief an die UEFA die "härtestes Strafe" für den 32-Jährigen.

Sperre steht im Raum

Eine Sperre für Arnautovic scheint in der Causa nicht ausgeschlossen. Das ÖFB-Team bestreitet seine nächste Partie allerdings bereits am Donnerstag in Amsterdam gegen die Niederlande. Das abschließende Gruppenspiel folgt am Montag in Bukarest gegen die Ukraine. Der ÖFB stellt sich darauf ein, nach Eröffnung des Ermittlungsverfahrens eine Stellungnahme abgeben zu können.

"Das ist ein völlig normaler Vorgang", sagte ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer der APA - Austria Presse Agentur zur Einleitung der Untersuchung. Wenn ein Verband an die UEFA herantrete, sei dies das übliche Prozedere. Bisher kenne man den Inhalt des Briefes und die darin übermittelten Vorwürfe allerdings nicht. Der Nordmazedonische Verband wollte sich gegenüber der APA vorerst nicht zu Details äußern. Die UEFA wird laut eigener Mitteilung "zu gegebener Zeit" weitere Informationen zu dem Fall veröffentlichen.

Noch am Montag hieß es von Seiten der UEFA, dass der Verband nicht ermitteln wolle.

Am Montag trat Arnautovic im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der sein Erscheinen eigentlich gar nicht geplant gewesen wäre freiwillig vor die Presse. "Ich bin kein Rassist und werde niemals einer sein", betonte er. "Es war ein Wortgefecht in den Emotionen, von der einen wie von der anderen Seite", sagte der Stürmer. Seine Aussagen hätten jedoch weder etwas mit Politik noch Rassismus zu tun. "Meine Freunde, die zu meiner Familie herangewachsen sind, sind von überall auf der Welt", erklärte Arnautovic.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Europäische Fußball-Union (UEFA) wird wegen der umstrittenen Wortmeldungen und Gesten von ÖFB-Star Marko Arnautovic vom Sonntag in Bukarest doch noch tägig.
  • Der Verband setzt einen Ethik- und Disziplinar-Ermittler ein. Dieser solle nun in Übereinstimmung mit den UEFA-Disziplinarregeln eine Untersuchung durchführen, teilte die UEFA am Dienstag auf Anfrage mit.
  • Arnautovic' Gesten hatten sich vor allem gegen seinen nordmazedonischen Gegenspieler Ezgjan Alioski gerichtet. Der österreichische Stürmer hat sich laut eigener Aussage bereits unmittelbar nach dem Spiel bei ihm entschuldigt.
  • Das reicht dem nordmazedonischen Fußball-Verband allerdings nicht. Er schrieb am Montag auf Facebook von einem "nationalistischen Ausbruch" von Arnautovic und forderte in einem Brief an die UEFA die "härtestes Strafe" für den 32-Jährigen.
  • Noch am Montag hieß es von Seiten der UEFA, dass sie nicht ermitteln wollen.
  • Am Montag trat Arnautovic im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der sein Erscheinen eigentlich gar nicht geplant gewesen wäre freiwillig vor die Presse. "Ich bin kein Rassist und werde niemals einer sein", betonte er. 

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