French Open
Österreicherin steht im Juniorinnen-Finale von Paris
"Auf jeden Fall war es das Ziel", erklärte Tagger zum Finaleinzug. "Ich bin megafroh, dass ich hierhergekommen bin." Sie kenne zwar noch nicht ihre Gegnerin, aber "egal gegen wen - Vollgas", versprach sie. Gegen die topgesetzte Jones sei sie im zweiten Satz ziemlich nervös gewesen. "Es war ein ziemlich enges Match. Ich habe ziemlich viele Breakchancen nicht genutzt, dann aber im Tiebreak gewonnen", sagte Tagger.
Da sie sich im gleichen Management wie Topstar Jannik Sinner befindet, kommt es immer wieder zum Austausch mit dem Italiener. "Natürlich, ich kann mir von ihm sehr viel abschauen, und ich kann ihn auch fragen, was ich besser machen kann", erzählte Tagger. Vom mentalen Zugang her glaubt die Osttirolerin, dass "ich ähnlich wie er bin."
Überrascht hat Tagger, dass Loïs Boisson, die sie Ende März in Spanien im ITF-Finale von Terrassa geschlagen und ihren ersten Titel auf Erwachsenen-Niveau geholt hat, in Roland-Garros ins Halbfinale vorgestoßen ist. "Natürlich bestätigt es, dass man ein gewisses Niveau hat. Ich hätte mir nicht erwartet, dass sie so weit kommt." Gegen Klugman hatte Tagger übrigens im Halbfinale 6:4,6:7(7),6:3 gewonnen. Tagger sah sich ihre Finalgegnerin an und musste danach für das Doppel-Semifinale mit Mia Pohánková (SVK) noch einmal auf den Platz.
Tagger steht als erste Österreicherin überhaupt in einem Juniorinnenfinale in Paris bzw. als erste seit Tamira Paszek bei einem Major (2006 US Open). Vor ihr hatten bei Majors acht Österreicher das Einzelfinale eines Grand-Slam-Nachwuchsbewerbes erreicht, darunter auch Thomas Muster (Finalist 1985) und Dominic Thiem (Finalist 2011). Den bisher einzigen Sieg bei den Junioren hatte Jürgen Melzer 1999 in Wimbledon geschafft.
Schiavone-Schützling vermied ersten Satzverlust
Tagger, die seit November 2023 von Ex-French-Open-Siegerin Francesca Schiavone gecoacht wird, schaffte im ersten Satz das Break zum 4:3 und gab diesen Vorteil nicht mehr aus der Hand. Mit dem ersten Satzball stellte sie auf 6:4. Im zweiten Durchgang wehrte Tagger bei 2:3 drei Breakbälle, einen davon dank ihrer sehenswerten, einhändigen Rückhand entlang der Linie, ab. Tagger ließ bei 5:5 zwei Breakchancen aus. Im Tiebreak vergab die ungesetzte Österreicherin einen 4:1-Vorsprung, nutzte dann aber bei 6:5 ihren ersten Matchball.
Maximilian Taucher erneut Rollstuhl-Juniorensieger
Im Rollstuhl-Juniorenbewerb hat der 17-jährige Vorarlberger Maximilian Taucher seinen Titel in Roland Garros erfolgreich verteidigt. Er besiegte Charlie Cooper aus den USA 6:2,7:6(3). "Ich bin sehr stolz, Roland Garros ist eines der größten Turniere, das es gibt. Ich bin sehr zufrieden mit der Performance." Als Nummer 66 der Männer braucht es noch etwas Zeit, dass er auch bei den Erwachsenen zu spielt.
Zusammenfassung
- Die 17-jährige Lilli Tagger steht als erste Österreicherin überhaupt im Juniorinnenfinale der French Open, nachdem sie die topgesetzte Emerson Jones in 1:33 Stunden mit 6:4, 7:6(5) besiegte.
- Im Endspiel trifft Tagger am Samstag auf die als Nummer 8 gesetzte Britin Hannah Klugman, gegen die sie bereits im Halbfinale eines früheren Turniers gewinnen konnte.
- Auch der 17-jährige Maximilian Taucher feierte einen Erfolg und verteidigte seinen Titel im Rollstuhl-Juniorenbewerb von Roland Garros mit einem 6:2, 7:6(3) gegen Charlie Cooper.