Altach - Sturm GrazAPA/Dietmar Stiplovsek

Sturm und Salzburg nur mit 1:1 in der Fremde

Tabellenführer Sturm Graz ist am Samstag in der 15. Runde der Fußball-Bundesliga nicht über ein 1:1 gegen den Letzten Altach hinausgekommen.

Die Steirer schienen ungefährdet, mussten aber in der 88. Minute den Ausgleich hinnehmen. Auch Salzburg ging beim 1:1 in Hartberg mit seinen Chancen verschwenderisch um und ist bereits fünf Ligaspiele sieglos.

Der WAC gewann beim GAK nach 0:3-Rückstand noch mit 4:3. Dabei gingen die Steirer in Unterzahl in der letzten Viertelstunde K.-o.

Leader Sturm nur Remis

In Altach hatten die Gäste erwartungsgemäß mehr Spielanteile, die Gastgeber hielten in einer chancenarmen ersten Hälfte aber gut dagegen. Sturm wurde erst in der 38. Minute erstmals brandgefährlich, und das gleich zweimal.

Dejan Stojanović konnte einen Horvat-Schuss stark parieren. Nach dem folgenden Corner rettete Sandro Ingolitsch bei einem Volleyschuss von Otar Kiteishvili kurz vor der Linie per Kopf für seinen Tormann.

Doch auch Sturms Goalie Daniil Chudjakow musste sich bei einem Abschluss von Vesel Demaku einmal auszeichnen (42.). Quasi im Gegenzug belohnte sich Sturms Malick Yalcouyé für einen starken Antritt nicht mit einem Treffer (43.).

Video: Martin Hinteregger verkündet Bundesliga-Comeback

Biereth erneut erfolgreich

Nach einer Standardsituation fiel doch noch das 0:1. Ein Horvat-Freistoß wurde von Ingolitsch an die Stange gelenkt, Stojanović konnte den ersten Abstauber von Emanuel Aiwu abwehren, war gegen den zweiten von Goalgetter Mika Biereth (45.+1) aber machtlos.

Gleich nach Wiederbeginn hätten die Grazer alles klarmachen müssen. Horvat zielte knapp vorbei (49.) und der einschussbereite Seedy Jatta ließ sich den Ball knapp vor dem Tor von Ingolitsch noch vom Fuß nehmen (50.).

Nichts deutete zu dem Zeitpunkt auf einen Altacher Punktgewinn hin. Die Hausherren kamen mit Fortdauer der zweiten Hälfte besser rein, belohnten sich vorerst bei einem Kameri-Kopfball nach Gebauer-Flanke aber nicht (67.).

"Joker"-Tor für Altach

Erst ein Goldgriff von Fabio Ingolitsch sorgte für den Ausgleich. Der eingewechselte Verteidiger Gugganig köpfelte den Ball nach einem Lukačević-Eckball bei seiner ersten Aktion im Spiel ins Tor.

Ein Doppelschlag lag in der Luft. Lincoln lief auf Chudjakow zu, an diesem mit einem Haken auch vorbei, vertändelte die Aktion aber (90.). Zumindest gab es für Altach nach drei Niederlagen wieder einmal einen Punkt. Es war der zweite unter Coach Ingolitsch.

Salzburg weiter sieglos

Salzburg steckt weiter in der Krise. Vier Tage nach der 0:5-Pleite in der Champions League gegen Bayer Leverkusen stellte Salzburg-Trainer Pep Lijnders seine Startelf kräftig um.

Mit sechs Neuen war sein Team klar spielbestimmend, konnte in der ersten halben Stunde mit dem vielen Ballbesitz gegen die gut organisierten und defensiv kompakt stehenden Hartberger aber nicht viel anfangen.

Die größte Chance auf den ersten Treffer hatte die Elf von Manfred Schmid. Nach einer verunglückten Kopfball-Rückgabe von Nicolas Capaldo zog Youba Diarra auf Alexander Schlager zu, der den Passversuch auf den mitgelaufenen Donis Avdijaj abfangen konnte (11.).

Erste Chance durch Yeo

Der Vizemeister wurde zunächst nur durch Moussa Yeo (15.) wirklich gefährlich. Ein aberkannter Treffer von Yeo wegen vorangegangenem Foulspiels (36.) war aber so etwas wie ein Weckruf. Die Angriffe wurden zielführender und häufiger.

Ein Weitschuss von Mads Bidstrup strich am Ziel vorbei (40.), wenig später fiel die hoch verdiente Führung. Torhüter Raphael Sallinger konnte gegen Petar Ratkov noch klären, der Nachschuss von Capaldo landete aber im Netz (44.).

Im Jubel gedachten die "Roten Bullen" mit einem Trikot ihres schwer verletzten Kollegen Karim Konaté.

Hartberg immer stärker

In der zweiten Hälfte wurden die Hartberger nach vorne aktiver. Zunächst hatten die Salzburger die Chance auf die Vorentscheidung, ein Yeo-Schuss wurde aber abgeblockt (62.). Es rächte sich in der 70. Minute.

Schlager klärte vor dem Strafraum gegen Marco Hoffmann, der Ball fiel Diarra vor die Füße, der aus gut 20 Meter mit einem perfekten Heber über Schlager und einige Verteidiger zum Ausgleich traf.

WAC feiert Comeback-Sieg

Mit einem spektakulären Sieg hat der WAC Rang vier in der Bundesliga behauptet. Von Beginn an hatte der WAC mehr vom Spiel, doch der GAK präsentierte sich deutlich effizienter und stellte mit seinen ersten beiden ernstzunehmenden Angriffen auf 2:0.

Zunächst beförderte Daniel Maderner (8.) eine Flanke von Christian Lichtenberger per Kopf ins Netz, dann lieferte Maderner den Assist für Tio Cipot (11.), der Gäste-Goalie Nikolas Polster überwand.

Die Kärntner versuchten, über spielerische Mittel den auf Konter lauernden Gegner zu knacken, allerdings blieben zwingende Chancen aus. Daran änderte sich auch nichts, als Perchtold nach hartem Einsteigen gegen Thierno Ballo ausgeschlossen wurde.

Ausschluss nach VAR-Analyse

Zunächst hatte der Mittelfeldspieler für das Foul nur Gelb gesehen, nach VAR-Intervention musste er aber vorzeitig vom Platz. Nur noch sporadisch fand der GAK den Weg in den gegnerischen Sechzehner, trotzdem stellten die Hausherren auf 3:0.

Nach einem Corner brachten die Wolfsberger den Ball nicht weg, Martin Kreuzriegler zog ab und der Ball wurde von Marco Gantschnig (36.) leicht, aber entscheidend ins Tor abgefälscht.

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich lange nichts an der Charakteristik der Partie - der WAC spielte, der GAK war gefährlich. In der 56. Minute hatte Murat Satin fast das komplette leere Tor vor sich, schoss jedoch den auf der Linie postierten Dominik Baumgartner an.

VAR erneut aktiv

Zehn Minuten später verzog Maderner aus guter Position. Der WAC fand dank einer Entscheidung des Videoassistenten zurück in die Partie.

Referee Isa Simsek zeigte Thomas Sabitzer zunächst wegen einer vermeintlichen Schwalbe Gelb, nahm die Verwarnung aber nach Studium der TV-Bilder zurück und gab Elfmeter - David Atanga (80.) verwandelte bei seinem Comeback.

Drei Minuten später scorte der WAC neuerlich, der wie Atanga eingewechselte Angelo Gattermayer (83.) war nach einem Corner von Boris Matić mit einer Direktabnahme erfolgreich.

Spannende Schlussphase

Damit war eine turbulente Schlussphase eingeläutet, in der GAK-Abwehrchef Filipović Gelb-Rot sah.

Trotzdem schien das Bollwerk der Steirer zu halten - bis zur 92. Minute, als Martin Lang den Ball infolge eines offensichtlichen Blackouts unbedrängt im Stile eines Klassestürmers ins eigene Tor beförderte.

Erik Kojzek ließ in der 94. Minute eine Top-Chance aus, sein WAC-Kollege Gattermayer (98.) machte es Sekunden vor dem Schlusspfiff besser und köpfelte zum 4:3 für die Gäste ein.

Die Tabelle:

ribbon Zusammenfassung
  • Sturm Graz kam beim Tabellenletzten Altach nur zu einem 1:1, obwohl sie lange führten und mehrere Chancen vergaben, um das Spiel zu entscheiden.
  • Salzburg blieb auch im fünften Ligaspiel in Folge ohne Sieg, nachdem sie in Hartberg nur ein 1:1 erreichten, trotz einer stark veränderten Startaufstellung nach der 0:5-Niederlage in der Champions League.
  • Der WAC feierte einen dramatischen 4:3-Sieg gegen den GAK, nachdem sie einen 0:3-Rückstand aufholten und von einer VAR-Entscheidung profitierten, die ihnen einen Elfmeter einbrachte.
  • Altach erzielte in der 88. Minute den Ausgleich gegen Sturm Graz durch einen Kopfball von Gugganig, was ihnen nach drei Niederlagen in Folge wieder einen Punkt einbrachte.
  • Hartberg glich gegen Salzburg durch einen Heber von Diarra aus, nachdem Salzburg zuvor durch Capaldo in Führung gegangen war.