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Sölden und Spielberg leben bei Cortina-WM weiter

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Die Anti-Covid-Vorschriften bei der Ski-WM in Cortina d'Ampezzo haben ihren Ursprung auch in Österreich. Die Grundzüge des Präventionskonzepts hat der ÖSV im Oktober für den Weltcup-Auftakt in Sölden entworfen und erstmals umgesetzt, dabei war der Verband auch von den Ideen der Formel 1 in Spielberg inspiriert. "Das Konzept war von uns, die anderen Veranstalter haben es dann übernommen, weil es so gut funktioniert hat", erklärte Verbandschef Peter Schröcksnadel der APA.

Der Tiroler verwies darauf, dass es während der ÖSV-Weltcups in Österreich "nicht eine Infektion während der Bewerbe" gegeben habe. Das Herzstück dieses Konzepts, das in Cortina weiterlebt, ist die Einteilung aller akkreditierten Personen in vier "Blasen", die möglichst wenig Kontakt untereinander haben sollen. Wenn nicht anders möglich, soll dies nur unter Sicherheitsvorkehrungen - v.a. Mund-Nasen-Schutz, Sicherheitsabstand - geschehen.

Es sind dies "Teams" (rot), "Veranstalter" (blau), "Medien" (gelb) und "Spezielle Gäste" (grün). Die gab es in Sölden und gibt es selbstverständlich auch in Cortina, da ein Großereignis wie eine Ski-WM großteils aus öffentlichen Geldern und Sponsormitteln finanziert wird. Vertreter der Geldgeber und andere - auch zahlende - Ehrengäste dürfen die Rennen auf der "grünen" Tribüne im Zielstadion verfolgen.

Im Zielraum gibt es klar definierte Bereiche, die nur für eine Gruppe vorgesehen sind. Ein- und Auslass wird nur nach Scannen des Akkreditierungspasses gewährt, so können die Bewegungsströme laufend kontrolliert werden. Alle Beteiligten, auch die Rennläufer, sollen innerhalb ihrer Blase Kontakte mit anderen möglichst reduzieren. An Medienvertreter wurden zu diesem Zweck schmale Bluetooth-Sensoren verteilt, die bei Unterschreiten des Mindestabstands zu anderen Akkreditierten laut vibrieren. Die kleinen Geräte können auch als Tool für Contact Tracing dienen, sobald ein positiver Test vorliegt.

Grundsätzlich kommt man ohne negative Tests nicht in seine Blase, wobei Personen mit nachweislich durchgemachter Erkrankung oder erhaltener Impfung von dem Testzwang ausgenommen sind. Vor der Ankunft im WM-Ort mussten zwei PCR-Tests vorgelegt werden, die höchstens zehn Tage bzw. höchstens 72 Stunden alt sein durften. Vor dem Abholen der Akkreditierung war in Cortina ein Antigen-Schnelltest vonnöten, der alle drei Tage wiederholt wird. Über den Zeit und Ort des nächsten Tests wird man am Vortag per SMS informiert. Wer ein bisschen vor oder nach seinem zugewiesenen Zeitfenster erscheint, wird nicht abgewiesen. Jeder muss aber in der richtigen Teststraße erscheinen, von denen es vier gibt.

Der große Unterschied zu Sölden und anderen Weltcup-Schauplätzen in Österreich jedoch ist die soziale Umgebung. Während in Österreich damals Gastronomie und Hotels für Touristen geschlossen hatten, gilt das derzeit in den meisten italienischen Regionen wie Veneto nicht. Handel, persönliche Dienstleister und Gastronomiebetriebe dürfen in Cortina bis 18.00 Uhr offen haben. Restaurants können WM-Akkreditierte, die in ihrer Unterkunft keine Verpflegung haben, mittels privater Verträge sogar länger verköstigen. Dadurch kann es theoretisch dort zu einer kurzfristigen Auflösung und Vermischung der Blasen kommen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Anti-Covid-Vorschriften bei der Ski-WM in Cortina d'Ampezzo haben ihren Ursprung auch in Österreich.
  • Die Grundzüge des Präventionskonzepts hat der ÖSV im Oktober für den Weltcup-Auftakt in Sölden entworfen und erstmals umgesetzt, dabei war der Verband auch von den Ideen der Formel 1 in Spielberg inspiriert.
  • Alle Beteiligten, auch die Rennläufer, sollen innerhalb ihrer Blase Kontakte mit anderen möglichst reduzieren.

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