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Rekordverdächtig: So plant das ÖFB-Team für 2024

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13 Spiele, ein wichtiger zwölfter Mann und eine stark geforderte ÖFB-Elf: Im kommenden Jahr werden die Rot-Weiß-Roten mindestens 13 Mal auflaufen. 2024 beginnt nämlich mit vier Testpartien vor der Europameisterschaft und bietet mindestens neun Pflichtspiele im Zuge der Nations League.

Auf Österreichs Fußball-Männer-Nationalmannschaft wartet im kommenden Jahr ein rekordverdächtiges Länderspiel-Programm. Zumindest 13 Partien gehen 2024 über die Bühne, mehr waren es in der ÖFB-Historie nur 2021 (16). Das Länderspieljahr beginnt mit vier Testspielen und endet mit zumindest neun Bewerbspartien, denn nach der EM rückt im Herbst die Nations League in den Fokus. 

Viele Spiele, aber nichts fix

Derzeit steht für 2024 kein einziger Länderspiel-Termin und -Gegner fest. Das liegt unter anderem daran, dass man zunächst die EM-Gruppenauslosung am 2. Dezember in Hamburg abwarten will, bevor Nägel mit Köpfen gemacht werden. Zudem stellt sich vor allem für zwei Test-Matches im März die Frage des Spielortes.

Teamchef Ralf Rangnick könnte sich aufgrund der Witterung vorstellen, mit seiner Truppe nach Marbella zu reisen. Diese Variante würde laut Bernhard Neuhold, Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH, eine Partie in Malaga und eine in Österreich beinhalten. "Doch das Interesse anderer Nationalverbände, in Malaga zu spielen, hält sich in Grenzen", sagte Neuhold.

Tests in Malaga wären wohl nur gegen Auswahlen von der Größenordnung Andorra möglich, und Duelle mit derartigen Gegnern möchte Rangnick im Hinblick auf die EM tunlichst vermeiden. "Es macht keinen Sinn, ein Testspiel gegen ein Team zu haben, das froh ist, wenn es lange 0:0 steht", meinte der Deutsche.

Daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass die ÖFB-Auswahl im März in der Heimat bleibt - nach Angabe von Neuhold werden Windischgarsten und Bad Tatzmannsdorf als Standorte des Lehrgangs geprüft. In diesem Fall würden beide Testpartien wohl in Österreich - Wien und Linz gelten als aussichtsreichste Anwärter - über die Bühne gehen.

Trainingscamp vor der EM 2024

Das Trainingscamp unmittelbar vor der EM dürfte in Windischgarsten stattfinden, wo der ÖFB zuletzt schon mehrmals zu Gast war. "Die Tendenz geht dahin. Wir vom Trainerstab und sehr große Teile der Mannschaft fühlen sich dort pudelwohl. Von daher spricht schon einiges dafür, dass wir die Zeit vor der EURO dort verbringen", erklärte Rangnick.

Anfang Juni wird noch zweimal mit Test-Matches für die EURO geprobt. Die erste der beiden Testpartien in dieser Phase könnte in Österreich stattfinden, die zweite in der Fremde.

Angedacht ist, dass der ÖFB-Tross von diesem Auswärtsspiel direkt ins EM-Basecamp reist, wo die Österreicher spätestens fünf Tage vor ihrem ersten EURO-Gruppenmatch eintreffen müssen. In welcher geografischen Region dies genau sein wird, ist unverändert offen, definitiv fixiert wird die Unterkunft erst nach der Gruppenauslosung.

Nations League im Fokus

Nach der EM ist vor der Nations League: Zumindest neun Bewerbspartien erwarten die Rot-Weiß-Roten im Herbst 2024. Nach dem Abstieg im Vorjahr tritt die ÖFB-Auswahl diesmal in der zweithöchsten Kategorie an, die Auslosung erfolgt am 8. Februar in Paris. 

Der Gruppensieger steigt auf, der Letzte steigt ab. Der Zweite spielt im März 2025 im Play-off (Hin- und Rückspiel) gegen einen Liga-A-Dritten, der Dritte der Österreich-Gruppe kämpft gegen einen Zweiten aus Liga C gegen den Abstieg.

Auch wenn Österreich bei der bevorstehenden Nations-League-Auflage nicht auf absolute Top-Gegner treffen kann, so steht in diesem Bewerb dennoch einiges auf dem Spiel - schließlich geht es auch um Tickets für die WM 2026.

Publikum ist für den ÖFB wichtig

Geschäftsführer Bernhard Neuhold hofft auf reges Fan-Interesse bei der Nations League. "Man hat in der Vergangenheit gesehen, dass die Fans stark zwischen Pflicht- und Freundschaftsmatches differenzieren. Bei Testspielen ziehen nur eine Handvoll Gegner", meinte der Niederösterreicher.

Das Prestige-Duell gegen Deutschland (20:45 Uhr/ORF 1 & Joyn)  ist zwar ausverkauft, doch vor einem Jahr gastierte der regierende Europameister Italien im Prater, und nur 18.000 Besucher:innen fanden den Weg ins Happel-Stadion. "Ich bin schon ein Freund von Pflichtspielen. Ich glaube, dass die Fans im Zweifelsfall eher für Pflichtspiele ins Stadion kommen", erklärte Neuhold.

Ein großer Publikumsandrang in den Heimpartien ist wichtig für den ÖFB, schließlich handelt es sich bei den Länderspielen um eine der wichtigsten Erlössäulen des Verbandes.

ribbon Zusammenfassung
  • Das ÖFB-Team rund um Teamchef Ralf Rangnick wappnet sich für ein Mammutprogramm 2024.
  • Das erste Halbjahr steht im Zeichen der EURO mit vier Testspielen vor der EM, im Herbst liegt der Fokus dann auf der Nations League mit zumindest neun Pflichtspielen.
  • Länderspiel-Termine und -Gegner stehen noch nicht fest. Das liegt unter anderem daran, dass man zunächst die EM-Gruppenauslosung abwarten will.