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Randale nach Abstieg von St. Etienne mit 33 Verletzten

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Nach Zuschauerkrawallen unmittelbar nach dem Abstieg des französischen Fußball-Rekordmeisters AS St. Etienne in die 2. Liga hat Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra Konsequenzen angekündigt. Bei Risikospielen müssten künftig die Maßnahmen zur Sicherung der öffentlichen Ordnung erhöht und an die Veranstalter höhere Auflagen gestellt werden, sagte die Ministerin am Montag dem Sender RTL. Zugleich müsse aber auch der Dialog mit den Fangruppen ausgebaut werden.

Unmittelbar nach der Niederlage der Gastgeber im Elfmeterschießen im Relegations-Rückspiel am Sonntagabend gegen Auxerre drängten hunderte Zuschauer auf den Rasen und zündeten Feuerwerkskörper. Zahlreiche Bengalos flogen, teils auch auf die noch mit Fans gefüllten Zuschauerränge sowie in Richtung der Sicherheitskräfte und Spieler. Die Profis beider Mannschaften verließen eilig den Platz, um sich in Sicherheit zu bringen. Wie die Präfektur mitteilte, gab es bei den Randalen insgesamt 33 Verletzte.

Zwei Spieler von Auxerre sowie 17 Fans wurden demnach verletzt, drei von ihnen kamen vorsorglich ins Krankenhaus. Außerdem zogen sich 14 Ordnungskräfte leichte Verletzungen zu. Nach dem Platzsturm und der Räumung des Stadions hätten sich die Auseinandersetzungen außerhalb fortgesetzt. Gegen rund 200 Krawallmacher setzte die Polizei Tränengas sowie Wasserwerfer ein. 250 Polizisten waren vor Ort im Einsatz.

Ligue 1-Saison von Ausschreitungen überschattet

Es war nicht das erste Mal in dieser Ligue-1-Saison, dass Fans im Stadion randalierten. Bei Lens gegen Lille im vergangenen September trugen Anhänger eine Schlägerei auf dem Spielfeld aus, bereits Ende August gab es ein ähnliches Szenario bei der Partie Nizza gegen Marseille, wo nach Provokationen ebenfalls Fans auf den Platz rannten. Lyon gegen Marseille wurde im November nach einem Flaschenwurf auf Olympique-Stürmer Dimitri Payet abgebrochen.

AS St. Etienne verurteilte in einer Stellungnahme die Ausschreitungen und kündigte rechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen an. Obwohl die Zahl der Ordner auf fast 500 erhöht worden sei, sei es zu dem Platzsturm gekommen. Wie im Hinspiel war es in der Partie nach 90 Minuten 1:1 gestanden, auch die Verlängerung brachte keine Entscheidung. Im Elfmeterschießen setzte sich Auxerre dann 5:4 durch. St. Etienne hatte in der Vergangenheit zehnmal die französische Meisterschaft gewonnen, genau so oft wie jetzt Paris Saint-Germain.

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  • Nach Zuschauerkrawallen unmittelbar nach dem Abstieg des französischen Fußball-Rekordmeisters AS St. Etienne in die 2. Liga hat Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra Konsequenzen angekündigt. Bei Risikospielen müssten künftig die Maßnahmen zur Sicherung der öffentlichen Ordnung erhöht und an die Veranstalter höhere Auflagen gestellt werden, sagte die Ministerin am Montag dem Sender RTL. Zugleich müsse aber auch der Dialog mit den Fangruppen ausgebaut werden.

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