Eishockey-WM
Österreich freut sich auf Topfavorit Kanada
Kanada war zur WM-Generalprobe zu Gast in Wien und gewann mit 5:1. Die Auswahl von Teamchef Dean Evason wurde danach aber noch richtig hochkarätig verstärkt. "Captain Canada" Sidney Crosby, der schon alles gewonnen hat, was es im Eishockey zu gewinnen gibt, Nate MacKinnon oder Jared Spurgeon, Teamkollege von Marco Rossi bei Minnesota Wild, haben die Kanadier bisher zu drei klaren Siegen gegen Slowenien (4:0), Lettland (7:1) und Frankreich (5:0) geführt. "Wenn man mit Sidney Crosby beim Bully steht, ist es nicht normal für uns. Das ist schon etwas Spezielles", betonte Vinzenz Rohrer.
"Niemand erwartet von uns Punkte. Mit dieser Mannschaft, die sie hier am Start haben, sind sie der große WM-Favorit", erklärte Teamchef Roger Bader. "Wir freuen uns auf dieses Spiel und wir wollen zeigen, dass wir in Österreich auch Eishockey spielen können." Gegen die schwedischen NHL-Stars haben sich die Österreicher gut verkauft. "Viel besser als Forsberg und Zibanejad können sie auch nicht sein", so Bader.
Die Österreicher genossen einen Ruhetag ohne Termine, ehe zwei Spiele innerhalb von 20 Stunden auf dem Programm stehen. Zu erwarten sind zwei unterschiedliche Partien, einmal als klarer Außenseiter und danach ein Match auf Augenhöhe. "Wir werden das Spiel gegen Kanada genießen, aber wir wissen auch, dass unsere wichtige Partie am Tag danach gegen Frankreich kommt. Das wird ein sehr physisches Spiel und ist für uns wichtiger, aber wir werden gegen Kanada alles geben, was wir haben, um dort eine gute Partie zu spielen", sagte Bader im ORF-Interview. Der Schweizer kündigte an, dass sein Team auch gegen Frankreich gut vorbereitet sein wird. "Es ist wichtig, dass wir uns gut regenerieren."
Denkwürdige Aufholjagd als schöne Erinnerung
Im Vorjahr lieferten die Österreicher den kanadischen NHL-Stars bei der WM in Prag ein denkwürdiges Duell, machten im Schlussdrittel einen 1:6-Rückstand wett und mussten sich erst in der Verlängerung mit 6:7 geschlagen geben. Eine schöne Erinnerung, aber daran "darf man nicht denken", sagte Peter Schneider. "Sie haben eine unglaubliche Mannschaft da mit zahlreichen NHL-Stars. Wir schauen, dass wir unser System so gut wie möglich durchziehen", meinte der Salzburger Stürmer.
Sein Teamkollege Paul Stapelfeldt freute sich auf das "größte Spiel der Saison", in dem erneut eine Überraschung möglich ist. "Das Selbstvertrauen ist auf jeden Fall da. Aber wir wissen, dass wir demütig an die nächsten Aufgaben rangehen müssen. Wenn wir an unser Leistungsmaximum gehen, können wir die großen Nationen nicht nur ärgern, sondern reden dann auch davon, vielleicht etwas mitzunehmen."
Zusammenfassung
- Österreichs Eishockey-Nationalteam startet mit zwei Punkten und ausgeruht in die zweite WM-Hälfte und trifft am Donnerstag auf den Titelfavoriten Kanada, der mit Stars wie Sidney Crosby und Nate MacKinnon bisher drei klare Siege eingefahren hat.
- Kanada bezwang in der Vorrunde Slowenien mit 4:0, Lettland mit 7:1 und Frankreich mit 5:0, während Österreich als klarer Außenseiter ins Match geht und das darauffolgende Spiel gegen Frankreich als Schlüsselspiel für den Klassenerhalt betrachtet.
- Im Vorjahr gelang Österreich gegen Kanada eine spektakuläre Aufholjagd von 1:6 auf 6:6, verlor aber in der Verlängerung mit 6:7, was das Team heute als schöne Erinnerung, aber nicht als Maßstab sieht.