Eishockey-WM
Österreich mit bitterem Abschied von erfolgreichem Turnier
Erst zum zweiten Mal stand Österreich in einem WM-Viertelfinale und holte die beste Platzierung seit 31 Jahren. Erstmals überhaupt vier Siege, darunter ein beeindruckendes 6:1 im Entscheidungsspiel um den Aufstieg gegen Lettland, brachten der Mannschaft um Kapitän Thomas Raffl viel Anerkennung. "Das war eine riesen Leistung, die man nicht hoch genug einschätzen kann", betonte Bader.
Gegen Olympiasieger Finnland (1:2) und Gastgeber Schweden (2:4) konnte man in den Gruppenspielen noch mithalten, in der K.-o.-Phase erhöhen die Medaillenkandidaten wie die Schweiz ihre Intensität aber noch einmal. "Die legen da noch einen Zacken zu. Neben dem, dass sie individuell eine sehr starke Mannschaft haben, haben sie uns auch komplett physisch dominiert. Sie haben uns gezeigt, was es heißt auf Top-Weltklasseniveau. Das ist ein weiterer Schritt, den wir gehen werden, dass wir von so einer Partie lernen", erklärte Bader.
Der 60-jährige Schweizer wird die Österreicher auch in seine Heim-WM (15. bis 31. Mai 2026 in Zürich und Fribourg) führen. Er hat dafür einen Stamm gefunden, der noch jahrelang zusammen spielen kann. Nur sechs Feldspieler sind über 30 Jahre, im Tor hat David Kickert ein zweites ausgezeichnetes Turnier gespielt und wird künftig von Atte Tolvanen ergänzt.
Fraglich ist wie immer, ob die Toplegionäre aus Nordamerika für die WM zur Verfügung stehen. Wie wichtig sie sind, zeigte im Vorjahr Marco Rossi (Minnesota Wild) und heuer der in Stockholm herausragende Marco Kasper (Detroit Red Wings), der mit 21 Jahren auf dem Eis schon ein Führungsspieler war. Sein Talent bewies auch der von den Montreal Canadiens gedraftete Stürmer Vinzenz Rohrer (20), der von Utah gedraftete Verteidiger Gregor Biber (18) sammelte erste Erfahrungen auf diesem Topniveau. Gefehlt hat David Reinbacher, der 20-jährige Verteidiger ist im Farmteam der Montreal Canadiens im AHL-Play-off im Einsatz.
"Brutal cooles Turnier" für Kasper
Als eingespielte Mannschaft mit einem einfachen und geradlinigen Spiel hat sich Österreich in den Top 16 etabliert und zum vierten Mal hintereinander den Klassenerhalt geschafft. Einer der Trümpfe war der Teamgeist, der von allen Seiten hervorgehoben wurde. "Es war ein brutal cooles Turnier, wir hatten viel Spaß. Wir sind sehr erfreut, wie wir aufgetreten sind, wir können sehr viele positive Sachen aus dem Turnier mitnehmen", sagte Kasper.
"Die letzten zwei Wochen haben wir Topeishockey gespielt. Es waren einige der schönsten Momente in meiner Karriere", erklärte Dominique Heinrich. Ob der Verteidiger seine Karriere fortsetzt, entscheidet er nach der WM mit seiner Familie.
Zusammenfassung
- Österreichs Eishockey-Nationalteam schied nach einer klaren 0:6-Niederlage gegen die Schweiz im WM-Viertelfinale aus und erreichte damit die beste Platzierung seit 31 Jahren.
- Mit vier Siegen, darunter ein 6:1 im entscheidenden Spiel gegen Lettland, sorgte das Team für einen historischen Erfolg und viel Anerkennung.
- Junge Spieler wie Marco Kasper (21), Vinzenz Rohrer (20) und Gregor Biber (18) überzeugten bei der WM, während Teamgeist und Zusammenhalt als zentrale Stärken hervorgehoben wurden.