Melzer über Djokovic bei Australian Open: "Viele Spieler jetzt nicht happy"

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Dass Tennis-Star Novak Djokovic nach Australien reisen dürfe, sei überraschend, er sei aber nicht der einzige, so Jürgen Melzer. Für ihn persönlich sei die Impfung aber der richtige Weg, so wie für andere Stars wie Rafael Nadal.

Für Jürgen Melzer ist es im Interview mit PULS 24 Redakteur Adrian Zerlauth "schon eine Überrraschung", dass Novak Djokovic bei den Australian Open mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung ohne Impfung einreisen darf und zugelassen wird.

Man kann sich "nur schwer aufregen"

Laut Medienberichten erlaube die australische Regierung aber mehreren Tennisspielern die Teilnahme. "Wenn es ihn allein betroffen hätte, wäre es in keinem guten Licht gestanden". Dadurch, dass es mehrere betreffe, "kann man sich nur schwer darüber aufregen", meint Melzer.

"Dass viele Spieler jetzt nicht happy sein werden, darüber brauchen wir auch nicht diskutieren." Soweit Melzer wisse, seien 95 der ersten 100 Tennisspieler geimpft, "da kann man sich dann seinen Reim draus machen, dass dann die Nummer eins so eine Ausnahme bekommt".

Impfung für Melzer richtiger Weg

Melzer selbst sei geboostert und befürworte die Impfung. Seiner Meinung nach sei das der richtige Weg, um Spitäler zu entlasten. Es sei aber "eine persönliche Entscheidung und jeder geht damit anders um". "Er (Djokovic, Anm.) ist offensichtlich davon überzeugt, dass Impfen nicht der richtige Weg ist", da sei es schwierig, sich für eine Impfung auszusprechen. Rafael Nadal habe ganz anders reagiert. "Der ist rausgegangen, hat quasi die Impfung beworben", das sei für die Regierungen, die versuchen die Impfquote zu steigern. um durch die Pandemie zu kommen, der "bessere" Weg.

Im Netzt üben einige User bereits Kritik an der Ausnahmeregel für Tennis-Star Novak Djokovic.

Tennis kam besser durch die Pandemie als andere Sportarten

Für den österreichischen Tennisverband seien Hallen, in denen nicht gespielt werden durfte, in der Pandemie ein großes Problem. Die eine oder andere Halle stehe vor dem Ruin. Man habe versucht dem Sportminister zu kommunizieren, dass wenig Ansteckungsgefahr besteht, aber "wir sind auch nicht durchgekommen".

Man habe aber einer großen Anzahl an Jugendlichen die Möglichkeit geben können, Tennis zu spielen. "Im Vergleich zu anderen Sportarten glaube ich, dass wir sehr gut dagestanden sind." Er würde sich gerade in einer Pandemie, wo die Bewegung sowieso zu kurz komme, freuen, wenn man "Sportarten, die ein geringeres Risiko darstellen, stattfinden lässt".

Für 2022 habe man versucht, mehr internationale Turniere vor allem in den Anfangskategorien in Österreich zur Verfügung zu stellen, damit die heimischen Spieler nicht so viel reisen müssen. Mit der Turnierlandschaft sei Melzer nun "echt zufrieden".

ribbon Zusammenfassung
  • Für Jürgen Melzer ist es im Interview mit PULS 24 Redakteur Adrian Zerlauth "schon eine Überrraschung", dass Novak Djokovic bei den Australian Open mit einer medizinischen Ausnahmegenehmigung ohne Impfung einreisen darf und zugelassen wird.
  • "Wenn es ihn allein betroffen hätte, wäre es in keinem guten Licht gestanden". Dadurch, dass es mehrere betreffe, "kann man sich nur schwer darüber aufregen", meint Melzer.
  • "Dass viele Spieler jetzt nicht happy sein werden, darüber brauchen wir auch nicht diskutieren."
  • Soweit Melzer wisse, seien 95 der ersten 100 Tennisspieler geimpft, "da kann man sich dann seinen Reim draus machen, dass dann die Nummer eins so eine Ausnahme bekommt".
  • Melzer selbst sei geboostert und befürworte die Impfung. Seiner Meinung nach sei das der richtige Weg, um Spitäler zu entlasten. Es sei aber "eine persönliche Entscheidung und jeder geht damit anders um".

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