Titel-Showdown
Austria geht mit "Stolz" und "kühlem Kopf" ins Ligafinale
Wien - Der FK Austria Wien hat einige dunkle Jahre hinter sich. Lizenzsorgen, finanzielle Turbulenzen und die Suche nach einem verlässlichen Hauptsponsor prägten die vergangenen Spielzeiten in Wien-Favoriten.
Umso erleichterter zeigte man sich am Freitag in den Räumlichkeiten der Generali-Arena. Das Sportliche steht wieder im Fokus. Genau in diesem Stadion könnte am Samstagabend ein Erfolg gefeiert werden, den wohl nicht mal der größte Optimist für möglich gehalten hätte.
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Die Wiener Austria hat am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga die Chance, den 25. Meistertitel der Vereinsgeschichte zu feiern. Es wäre der erste seit 2013. Damals führte Bald-Rapid-Trainer Peter Stöger die "Veilchen" zum Sieg.
Video: Herzschlagfinale in der Fußball-Bundesliga
Helm "stolz"
Der jetzige Trainer, Stephan Helm, sprach von einem besonderen Moment in seiner Karriere, darauf könne man schon jetzt "stolz" sein. Aber: Für ihn sei "die ganze Reise über die ganze Saison hinweg, die uns an diesen Punkt gebracht hat, fast genauso wichtig".
Die Austria trifft am Samstag (17 Uhr) auf Blau-Weiß Linz. Direkt nach dem Sieg in Wolfsberg am vergangenen Sonntag war das Ticketangebot für das Ligafinale ausverkauft. Mit einem Sieg und einer gleichzeitigen Niederlage des SK Sturm Graz wäre der Meistertitel perfekt.
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Diesem besonderen Umstand sei sich auch Manfred Fischer bewusst. Der 29-Jährige kam vor vier Jahren aus Altach und ist mittlerweile Kapitän und einer der Publikumslieblinge am Verteilerkreis. "Das Spiel ist ein sehr, sehr wichtiges für mich in meiner Karriere."
Mit etwas Pech könnten die Wiener aber auch noch auf den vierten Platz rutschen. Dann ginge es "nur" in die Conference-League-Qualifikation. Das Saisonziel, ein Europacup-Startplatz, ist jedenfalls schon erreicht.
"Ich weiß mittlerweile, wie man mit so einer Situation umgehen muss. Das wäre vor zwei oder drei Jahren vielleicht noch anders gewesen. Deswegen gehe ich mit einem kühlen Kopf ins Spiel", sagte Fischer.
Spannender Dreikampf
Neben der Austria und Sturm Graz kann auch der WAC am Samstag sensationell noch Meister werden. Drei Teams mit einer Titelchance am letzten Spieltag? Ein derartiges Herzschlagfinale hat es schon seit vielen, vielen Jahren nicht mehr gegeben.
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Die Austria wolle sich - eh klar - vor allem auf ihr Spiel am Samstag konzentrieren. Ohne Sieg wäre der "Traum" vom Titel ohnehin kein Thema. "Man kann das kaum verhindern, dass die Information zu den Spielern dringt", sagte Helm zu "Seitenblicken" auf andere Spielstände.
Neben den eigenen Live-Updates könnte auch aus den Rängen die ein oder andere Reaktion zur aktuellen Lage in Graz kommen. "Wir haben ein Fußballspiel zu spielen. [...] Wir werden auf dieses Szenario gut vorbereitet sein", so Trainer Helm.
Die möglichen Meisterszenarien
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Sturm Graz ist Meister, wenn man gegen den WAC mindestens einen Punkt holt.
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Austria Wien ist Meister, wenn man Blau-Weiß Linz besiegt und Sturm Graz gegen den WAC verliert.
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Der WAC ist Meister, wenn man Sturm Graz besiegt und Austria Wien gegen Blau-Weiß Linz nicht gewinnt.
Zusammenfassung
- Austria Wien hat am Samstag im ausverkauften Heimspiel gegen Blau-Weiß Linz die Chance, mit einem Sieg und einer gleichzeitigen Niederlage von Sturm Graz den 25. Meistertitel der Vereinsgeschichte zu holen.
- Trainer Stephan Helm und Kapitän Manfred Fischer betonen die besondere Bedeutung des Spiels für ihre Karrieren und gehen mit "Stolz" und "kühlem Kopf" ins entscheidende Ligafinale.
- Neben Austria Wien können auch Sturm Graz und der WAC am letzten Bundesliga-Spieltag noch Meister werden, was ein außergewöhnlich spannendes Saisonfinale mit drei Titelanwärtern garantiert.