Claudia Sandler Exakt Vapen TestPULS 4

Vapen im Selbsttest: Wie schädlich ist der Trend wirklich?

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PULS 4 Moderatorin Claudia Sandler wagt den Selbsttest: Wie wirkt sich eine Woche Vapen auf die Gesundheit aus und wie gefährlich ist der Trend, der bei Jugendlichen voll durchschlägt?

Die elektrische oder elektronische Zigarette, auch E-Zigarette, Vaporiser oder kurz Vape genannt, besteht aus einem Akku und einer Kammer mit dem sogenannten "Liquid", das durch zum Verdampfen gebracht wird. Der Nassdampf wird wie der Rauch einer herkömmlichen Zigarette eingeatmet. Das "Liquid" ist die gleiche Substanz mit der auch Nebelmaschinen arbeiten. In Vapes ist die Flüssigkeit und damit auch der Dampf mit Nikotin und Geschmacks-Stoffen versetzt.

Voll im Trend

"Es hat wirklich eingeschlagen wie eine Bombe" , sagt Tabakverkäuferin Isabella Aumüller. Vor einem halben, dreiviertel Jahr, hat sie bemerkt, dass der Trend begann durchzuschlagen. "Ich glaube, durch TikTok wurde das Ganze so bekannt". Auch Deutsch-Rap-Stars wie Haftbefehl haben begonnen, eigene Zigaretten zu produzieren und zu vermarkten. Jeder fünfte Jugendliche in Österreich unter zwanzig hat laut Studie im letzten Jahr zumindest einmal eine E-Zigarette geraucht. 

PULS 4 Reporterin Claudia Sandler fühlt dem Trend auf den Zahn und wagt einen einwöchigen Selbstversuch unter ärztlicher Aufsicht, um zu sehen, wie sich Vapen auf ihre Lunge auswirkt. Lukasz Antoniewicz, Facharzt für Lungenheilkunde und Innere Medizin, weiß: "Vielen wird nach dem Konsum übel, viele Husten".

In "Exakt" vom 12. Jänner geht es um Vapen, Einsamkeit und Klima-Aktivismus. Hier geht's zur ganzen Sendung.

Süße Versuchung für Teenies?

"Ich kann mir gut vorstellen, warum das bei Jugendlichen Anklang findet", attestiert die PULS 4-Redakteurin nach dem Geschmackstest. Der Rauch beim Vapen schmeckt wie eine Süßigkeit.

Langzeitstudien, wie sich das Rauchen der Vapes auswirkt, gibt es keine. Arzt Antoniewicz weiß aber: "Die Lunge wird etwas enger und die Gefäße des Körpers verändern sich." Eine Woche lang rauchte die PULS 4-Redakteurin Vapes. Nach dem Selbstversuch war in Sandlers Körper eindeutig Nikotin wahrnehmbar und sie kämpfte mit Husten. "Es ist erschreckend einfach, wie leicht sich die Dinger in den Alltag integrieren lassen".

Keine "Alternative" zum Rauchen

Beworben wurden Vapes bei ihrer Einführung als Alternativen zu Zigaretten. Raucher und Raucherinnen hofften, damit leichter von der Zigarette wegkommen. Geschmacklich unterscheiden sich die Produkte jedoch definitiv. Durch den Nikotin-Zusatz machen außerdem auch Vapes süchtig. 

In den USA wurden 2020 mehr als 2.800 Hospitalisierungen in Verbindung mit dem Rauchen von E-Zigaretten gemeldet. Dieser Anstieg blieb in Europa aus, hier wird die Zusammensetzung der Liquids strenger reguliert als in den USA.

"Hauptsache, man gibt das Geld her"

Vapes dürfen in Österreich auch nur an Über-18-Jährige verkauft werden. PULS 4 schickte eine Untercover-Shopperin los, um zu testen, ob die Verkäufer aufs Alter ihrer Kunden aufpassen. Eine 17-Jährige versuchte in drei Trafiken Vapes zu kaufen, in zwei wurde sie auch wirklich nach ihrem Alter und einem Ausweis gefragt. In einer dritten erhielt sie die E-Zigarette anstandslos.

Viele Orte kontrollieren nicht, wie alt man ist. Weil dort wo ich sie gekauft habe, hat man sie einfach hergegeben, Hauptsache man gibt das Geld her.

17-Jährige Wienerin

Zum selben Ergebnis kam der Verein für Konsumentenschutz in einem Versuch mit minderjährigen Testkäufern im Sommer 2022. 14 von 20 Tabakshops verkauften den Jugendlichen ohne Wimpernzucken das Gewünschte. 

Problemfall Sondermüll

Vapes mit Einweg-Batterien müssen nach der Nutzung entsorgt werden und gehören in die Altbatterie-Sammelbox. Nicht nur, dass die dadurch entstehende Müllmenge nicht zu unterschätzen ist und die Umwelt belastet, oft werden die alten Vapes auch falsch entsorgt.  

 

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