Renaturierung & Co.
Klimawandel-Anpassung laut Totschnig "absolut notwendig"
Die Hochwasserkatastrophe im September 2024 hat schwere Schäden angerichtet. Fünf Personen kamen dabei ums Leben, zahlreiche weitere verloren ihr Hab und Gut. In einigen Gemeinden mussten Notfallevakuierungen durchgeführt werden.
Nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe stand das Thema Renaturierung verstärkt im Fokus der öffentlichen Debatte. Renaturierung bedeutet, dass geschädigte Ökosysteme wieder in einen naturnahen Zustand versetzt werden. Etwa Böden, die durch intensive Nutzung Wasser schlechter aufnehmen oder Flüsse, die in Becken gezwängt leichter über die Ufer treten.
Um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken, sei eine Klimawandel-Anpassung laut Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) "absolut notwendig".
"Wir wissen aus allen Studien und auch aus der Beobachtung der Natur, dass wir verstärkt mit Extremwetterereignissen konfrontiert sein werden", erklärt er bei PULS 24.
Rückhaltebecken half bei Hochwasser 2024
In Österreich werde laut Totschnig daher vorausschauend gehandelt. "Wir haben hier einerseits den Hochwasserschutz, wo wir jährlich investieren, in technische Baumaßnahmen, aber auch in die Ausweitung von Gewässern", verkündet der Landwirtschaftsminister.
Ein Beispiel dafür sei das Rückhaltebecken im Triestingtal in Niederösterreich, das beim Hochwasser im September seine volle Wirkung gezeigt haben soll, erklärt er im Interview.
Ein Rückhaltebecken ist jedoch nur eine technische Schutzmaßnahme, die gesetzt wird und keine Renaturierung, welche ökologischer Wiederherstellung dient.
200 Millionen Euro für "Renaturierung von Flüssen"
Laut Totschnig lasse sich Ökologisierung gut mit technischen Maßnahmen verbinden. Konkrete Beispiele dafür wären: Einlauf der Ybbs in die Donau oder die untere Krems. "Hier gelingt sehr viel und wir bauen hier auch in den nächsten Jahren weitere aus", sagt er.
"Insgesamt stehen bis zum Jahr 2027 200 Millionen Euro zur Verfügung für die Renaturierung von Flüssen", betont Totschnig. Dies sei ein "Dauerprojekt" und "klares EU-Ziel".
Gemeinsam mit den Bundesländern und Gemeinden werde man versuchen, die "Ökologisierung der Gewässer voranzutreiben".
Reparaturbonus ab Herbst
Konkret wird Totschnig bei der vorgesehenen Wiederaufnahme des Reparaturbonus, mit dem etwa Smartphones, Geschirrspüler oder Kaffeemaschinen repariert wurden.
"Es wird den Reparaturbonus weiter geben", erklärt Totschnig und verkündet ein fixes Startdatum: Mit November solle er wieder in Betrieb gehen, bis 2029 stünden dann jährlich 30 Millionen Euro zur Verfügung.
- Mehr lesen: Nach Stopp: Reparaturbonus soll zurückkehren
Zusammenfassung
- Das Hochwasser im September 2024 hat in weiten Teilen Österreichs schwere Schäden angerichtet und forderte fünf Todesopfer.
- In mehreren Gemeinden mussten Notfallevakuierungen durchgeführt werden, zahlreiche Menschen verloren ihr Hab und Gut.
- Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) bezeichnet eine Anpassung an den Klimawandel als "absolut notwendig" und betont die Bedeutung von Renaturierung zur Vermeidung künftiger Katastrophen.
- Zudem kündigt er auch einen fixen Starttermin für die Wiederaufnahme des Reparaturbonuss an.