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"Schwerer Sexualtäter"

Zweite Abschiebung nach Syrien

Heute, 09:55 · Lesedauer 2 min

Österreich hat am Freitag wieder einen Syrer in sein Heimatland abgeschoben.

Entsprechende Informationen wurden der APA von Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bestätigt. Der Mann hatte eine mehr als zweijährige Haftstrafe wegen eines Sexualdelikts abgesessen. Bereits anlässlich der Verurteilung wurde ihm vor rund einem Jahr der Status des Asylberechtigten aberkannt.

Die Abschiebung wurde heute im Verlauf des Vormittages via Istanbul nach Damaskus abgeschlossen. Der österreichische Verbindungsbeamte war bei der Übergabe an die syrischen Behörden anwesend.

"Schwerer Sexualtäter"

Karner betonte, dass es sich bei dem Syrer um einen 39-jährigen "schweren Sexualtäter" handle. Mit der Abschiebung gehe man konsequent den Weg weiter, Straftäter außer Landes zu bringen.

Im Juli war erstmals seit 15 Jahren wieder ein Syrer von Österreich in sein Herkunftsland abgeschoben worden. Eine weitere geplante Außerlandesbringung ist vom Europäische Gerichtshof für Menschenrechte im August vorübergehend gestoppt worden. Diese harrt noch einer endgültigen Entscheidung.

Das Innenministerium bereitet eigenen Angaben zu Folge weitere Abschiebungen nach Syrien vor. Auch Außerlandesbringungen nach Afghanistan sind in Vorbereitung. Dazu gab es zuletzt umstrittene Gespräche mit Vertretern der radikal-islamischen Taliban in Wien. 30 Personen könnten von einer Außerlandesbringung nach Afghanistan betroffen sein.

Video: 6.500 Abschiebungen im ersten Halbjahr

Zusammenfassung
  • Österreich hat am Freitag einen 39-jährigen Syrer, der eine mehr als zweijährige Haftstrafe wegen eines Sexualdelikts verbüßt hatte, über Istanbul nach Damaskus abgeschoben.
  • Bereits vor rund einem Jahr war dem Mann nach seiner Verurteilung der Asylstatus aberkannt worden, die Übergabe an die syrischen Behörden erfolgte im Beisein eines österreichischen Verbindungsbeamten.
  • Das Innenministerium plant laut eigenen Angaben weitere Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan; für Afghanistan könnten bis zu 30 Personen betroffen sein.