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Zwei Tote bei Protesten gegen Mohammed-Äußerungen in Indien

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Bei Protesten gegen umstrittene Äußerungen einer Sprecherin der indischen Regierungspartei über den Propheten Mohammed sind zwei Menschen von der Polizei erschossen worden. Die Menschenmenge in der ostindischen Stadt Ranchi habe bei der Kundgebung am Freitag mit Flaschen und Steinen geworfen und sich den Anweisungen der Polizei widersetzt, sagte ein Polizeisprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Daraufhin sei die Polizei "gezwungen" gewesen, das Feuer zu eröffnen.

Nupur Sharma, Sprecherin der hindu-nationalistischen Partei BJP von Indiens Premierminister Narendra Modi, hatte sich in einer Fernsehdebatte über die Beziehung zwischen dem Propheten Mohammed und seiner jüngsten Frau geäußert. Ihre Bemerkungen waren von vielen Muslimen auch in Indiens Nachbarländern als Beleidigung aufgefasst worden. Der Eklat hält Indien bereits seit Tagen in Atem und hat weite Kreise gezogen. Fast 20 Länder bestellten nach den Äußerungen die diplomatischen Vertreter Indiens ein.

Die BJP ist um Schadensbegrenzung bemüht und hat die Sprecherin inzwischen aus der Partei ausgeschlossen. Modis Regierung und der BJP wird immer wieder vorgeworfen, eine diskriminierende Politik gegenüber Muslimen zu verfolgen.

Zahlreiche Muslime in ganz Indien gingen nach dem Freitagsgebet aus Protest gegen die Äußerungen über den Propheten Mohammed auf die Straße. Einige Demonstranten verbrannten dabei das Foto der Ex-Parteisprecherin. Im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh wurden bei den Protesten nach Polizeiangaben dutzende Menschen festgenommen.

Auch in Bangladesch gingen laut Polizeischätzungen am Freitag mehr als 100.000 Menschen auf die Straße. In der pakistanischen Stadt Lahore nahmen rund 5.000 Menschen an einer von einer radikalen religiösen Partei organisierten Kundgebung teil.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei Protesten gegen umstrittene Äußerungen einer Sprecherin der indischen Regierungspartei über den Propheten Mohammed sind zwei Menschen von der Polizei erschossen worden.
  • Daraufhin sei die Polizei "gezwungen" gewesen, das Feuer zu eröffnen.
  • Ihre Bemerkungen waren von vielen Muslimen auch in Indiens Nachbarländern als Beleidigung aufgefasst worden.
  • Fast 20 Länder bestellten nach den Äußerungen die diplomatischen Vertreter Indiens ein.

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