Trump PutinAPA/AFP/Brendan Smialowski

Zeit, Ablauf, Hoffnungen

Trump trifft Putin: Alles, was man zum Gipfel wissen muss

Heute, 10:54 · Lesedauer 4 min

US-Präsident Donald Trump empfängt den russischen Machthaber Wladimir Putin am Freitag in Alaska. Alle Infos vor dem großen Gipfeltreffen.

24 Stunden brauche Donald Trump, um den Ukraine-Krieg zu beenden - so zumindest sein Wahlkampfversprechen. Nach über einem halben Jahr im Oval Office trifft er nun zumindest Russlands Präsidenten Wladimir Putin. 

Kürzlich äußerte er sich frustriert über Putin und bezeichnete dessen Friedensgesten als „bedeutungslos“. Kurz vor dem Gipfel klang Trump jedoch schon zuversichtlicher: "Ich glaube, er wird einen Deal machen", sagt er dem Sender Fox News Radio. Auch aus dem Kreml waren optimistische Botschaften zu hören. "Die US-Regierung unternehme "aufrichtige Anstrengungen, um die Kämpfe zu beenden", wurde Putin zitiert. 

Nicht dabei: Die Ukraine und europäische Staatschefs. Die Sorge ist groß, dass ein möglicher Deal ohne die Beteiligung Kiews getroffen wird. 

Doch zuvor: Alle Details zum Ablauf des Gipfels.

Wann treffen sich Trump und Putin?

Der Kreml gab bekannt, dass das Treffen am Freitag um 11.30 Uhr Ortszeit (21.30 Uhr MESZ) beginnt. Trump und Putin würden zunächst ein "Tête-à-Tête" mit Dolmetschern führen, gefolgt von Verhandlungen der Delegationen und einem "Arbeitsfrühstück".

Am Ende werden die beiden Staatschefs voraussichtlich eine gemeinsame Pressekonferenz abhalten, fügte der Kreml hinzu. 

Wo findet der Gipfel statt?

Die Staatschefs wollen sich auf der Joint Base Elmendorf-Richardson in Anchorage treffen. Die "New York Times" berichtet mit Verweis auf einen Insider, dass die Militärbasis einerseits zusätzliche Sicherheit biete, andererseits Trump eine eintägige Reise ermögliche. 

Aber Alaska ist auch für beide Länder von großer Bedeutung. Einst russische Kolonie, kauften die USA 1867 das Gebiet für 7,2 Millionen Dollar. Noch heute gibt es russischsprachige Gemeinden.

Welches Ergebnis wird erwartet?

Das ist die große Frage, bei der sich auch viele Beobachter:innen und Expert:innen unschlüssig sind. Von den Staatschefs kamen gemischte Signale in den vergangenen Tagen. 

Trump dämpfte die Erwartungen an einen möglichen Durchbruch mit Putin und sagte am Montag, er werde sehen, "was er vorhat". Am Donnerstag sagte Trump dann: "Wir werden herausfinden, wo jeder steht", und fügte hinzu: "Wenn es ein schlechtes Treffen ist, wird es sehr schnell enden, und wenn es ein gutes Treffen ist, werden wir in naher Zukunft Frieden erreichen." Kurze Zeit später glaubte er dann fest an einen Deal. 

Am Mittwoch sprach Trump mit dem ukrainischen Präsidenten und seinen europäischen Verbündeten unter der Federführung von Deutschlands Kanzler Friedrich Merz. Da machten die Europäer klar, welche Forderungen und Bedingungen sie an einen möglichen Deal mit Russland haben. 

Potenzielle Ausgänge gibt es auch aufgrund der Unberechenbarkeit von Trump viele. Plötzliche Eskalation, ein Schritt Richtung Waffenstillstand oder einfach gar nichts - nichts kann ausgeschlossen werden.

Wird Selenskyj dabei sein?

Nein, der ukrainische Präsident ist nicht eingeladen. In Europa ist die Sorge groß, dass Putin versuchen könnte, Trump auf seine Seite zu ziehen und damit einen Deal zu verabschieden, ohne die Ukraine und Europa einzubinden. 

Doch Trump sagte am Mittwoch, dass er nach dem Treffen in Alaska zunächst Selenskyj und dann die europäischen Staats- und Regierungschefs informieren werde.

Wer nimmt noch teil?

Trump und Putin werden sich voraussichtlich zu einem Einzelgespräch treffen, sagte Karoline Leavitt, Pressesprecherin des Weißen Hauses. Es wird jedoch erwartet, dass beide eine Delegation mitnehmen. 

Der Kreml teilte mit, dass der russischen Delegation Außenminister Sergej W. Lawrow, Juri W. Uschakow, außenpolitischer Berater Putins, Verteidigungsminister Andrej R. Belousow, Finanzminister Anton G. Siluanow und Kirill A. Dmitrijew, Leiter des russischen Staatsfonds und Putins Sonderbeauftragter für Investitionen und wirtschaftliche Zusammenarbeit, angehören würden. Über die US-Delegation war zunächst nichts bekannt. 

Zusammenfassung
  • US-Präsident Donald Trump empfängt den russischen Machthaber Wladimir Putin am Freitag in Alaska.
  • Alle Infos vor dem großen Gipfeltreffen.