APA/APA (AFP)/GENYA SAVILOV

Zehntausende Demonstranten zum Unabhängigkeitstag in Kiew

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Zehntausende Demonstranten, darunter viele Armeeveteranen, sind anlässlich des Unabhängigkeitstages am Montag durch die ukrainische Hauptstadt Kiew marschiert. Nachdem sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das zweite Jahr in Folge geweigert hatte, eine offizielle Militärparade abzuhalten, organisierten die Veteranen die Kundgebung selbst.

Zehntausende Demonstranten, darunter viele Armeeveteranen, sind anlässlich des Unabhängigkeitstages am Montag durch die ukrainische Hauptstadt Kiew marschiert. Nachdem sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das zweite Jahr in Folge geweigert hatte, eine offizielle Militärparade abzuhalten, organisierten die Veteranen die Kundgebung selbst.

Viele von ihnen hatten in dem seit sechs Jahren andauernden Konflikt mit von Russland unterstützten Separatisten im Osten des Landes gekämpft. Mit Flaggen, Bengalischen Feuern und Fotos von Gefallenen marschierten die Veteranen durch das Zentrum Kiews. Zuschauer riefen ihnen "Danke!" und "Ehre der Ukraine!" zu. Wer keine Uniform trug, hatte oft traditionell bestickte Hemden an, die sich zu einem Unabhängigkeitssymbol entwickelt haben. Masken zum Schutz gegen das Coronavirus, wie sie die Veranstalter gefordert hatten, waren hingegen nur selten zu sehen.

Selenskyj hatte seine Absage an eine offizielle Parade damit begründet, dass Militärgerät an die Front gehöre. Er versprach allerdings eine Militärparade, "nachdem wir unser ganzes Volk und alle unsere Gebiete zurückgebracht haben".

Bei einer Zeremonie früher am Tag hatte Selenksyj seine Hoffnung bekräftigt, dass die aktuellen diplomatischen Bemühungen zur Lösung des Konflikts führen könnten. Auch der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD), der Selenskyj am Montag besuchte, sah erhebliche Fortschritte bei der Befriedung des Landes. Die seit vier Wochen haltende Waffenruhe sei die längste seit 2014 und es gehe nun darum, diese zu "verstetigen", sagte er.

In der Ostukraine gibt es seit 2014 Kämpfe zwischen von Moskau unterstützten pro-russischen Separatisten und der Regierungsarmee. Mehr als 13.000 Menschen wurden in dem Konflikt bereits getötet. Deutschland und Frankreich versuchen seit Jahren, im Rahmen des sogenannten Normandie-Formats mit Russland und der Ukraine zu vermitteln.

Der 24. August ist der Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung des ukrainischen Parlaments während des Zusammenbruchs der Sowjetunion im Jahr 1991. In der Vergangenheit wurde er traditionell mit Konzerten und Paraden begangen.

ribbon Zusammenfassung
  • Zehntausende Demonstranten, darunter viele Armeeveteranen, sind anlässlich des Unabhängigkeitstages am Montag durch die ukrainische Hauptstadt Kiew marschiert.
  • Nachdem sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj das zweite Jahr in Folge geweigert hatte, eine offizielle Militärparade abzuhalten, organisierten die Veteranen die Kundgebung selbst.
  • In der Vergangenheit wurde er traditionell mit Konzerten und Paraden begangen.

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