Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil, Andreas Babler

Wunsch nach Stimme: Die SPÖ-Spitzenkandidaten im Wordrap

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Was schätzen die drei Kandidaten um SPÖ-Spitze aneinander? Wo sehen sie sich in fünf Jahren? Und was waren ihre größten Misserfolge? PULS 24 Infochefin Corinna Milborn hat Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil und Andreas Babler zum Wordrap gebeten.

Warum sind Sie der/die Beste für die Spitze der SPÖ? 

Rendi-Wagner: Weil man sich auf mich verlassen kann und ich Mut zur Verantwortung habe.  

Doskozil: Da tue ich mir schwer mit diesen Selbstbeurteilungen. Das müssen andere beurteilen, was andere glauben und das sind jetzt die Mitglieder.

Aber Sie bewerben sich ja.

Doskozil: Ich bewerbe mich, weil ich glaube, dass ich die richtigen Themen anspreche. Aber ob ich jetzt der Bestgeeignete, müssen die Mitglieder entscheiden. 

Babler: Weil man sieht, dass man jetzt einfach aus der Verkrustung heraus, mit einer klaren und authentischen Sprache Leute begeistern kann, wieder in der Sozialdemokratie und über die Sozialdemokratie hinaus. Etwas, das man seit Jahrzehnten nicht erlebt hat und das trauen wir uns zu.

Was schätzen Sie an Hans Peter Doskozil?  

Rendi-Wagner: Dass er Sozialdemokrat ist. 

Und an Andreas Babler?  

Rendi-Wagner: Dass er engagierte Bürgermeister ist.  

Was schätzen Sie an Pamela Rendi-Wagner und was an Andreas Babler?

Doskozil: An Pamela Rendi-Wagner schätze ich sicherlich Ihre Hartnäckigkeit und Ihre Fähigkeiten. Bei viel Gegenwind, den sie schon gehabt hat, jetzt immer noch in dieser Position zu sitzen.

Zu Andreas Babler will ich wirklich nichts Falsches sagen. Ich habe ihn einmal kennengelernt, und ich könnte ihn jetzt nicht so beurteilen. Ich kenne ihn zu wenig, offen gesagt.

Was schätzen Sie an Hans Peter Doskozil und an Pamela Rendi-Wagner?

Baber: Ich glaube, dass sie in ihren Wirkungsbereichen tatsächlich versuchen Politik umzusetzen, im Bund gelingt uns das nicht sehr gut, aber der Versuch ist da und im Burgenland ist es sehr regional beschränkt, mit Maßnahmen im eigenen Wirkungsbereich, die flächendeckend wahrscheinlich schwer durchsetzbar sind.

Internationale oder Bella Ciao? 

Rendi-Wagner: Beides.  

Doskozil: Doch die Internationale.

Babler: Bella Ciao.

Melissa Naschenweng oder Bilderbuch? 

Rendi-Wagner: Bilderbuch. 

Doskozil: Bilderbuch.

Babler: Bilderbuch.

Bier oder Wein? 

Rendi-Wagner: Weißen Spritzer, am liebsten. Ab und zu Bier.  

Doskozil: Das ist jetzt als Burgenländer sehr schwer. Sagen wir so: immer öfter Wein.

Babler: Spritzer.

Muss man in Traiskirchen sagen.

Babler: Das muss man.

Tempo 100 oder 130? 

Rendi-Wagner: Ich bin gegen ein generelles Tempo 100, weil ich denke, wir haben genug gesetzliche Möglichkeiten, dort, wo es notwendig ist, Tempo 100 zu verordnen. Generell nein.  

Doskozil: Das ist eine schwierige Frage. Das geht natürlich in die Diskussion: Klimaneutralität, wie schaffen wir das? Ich bin der Meinung, wir werden es nur schaffen, wenn die Bevölkerung mitgeht. Wenn wir die Bevölkerung überzeugen. Daher bin ich gegen Zwang und glaube, dass es wie es jetzt ist, schon passt.

Babler: Sicherlich Tempo 100, aber nicht als höchste Priorität.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?  

Rendi-Wagner: Hoffentlich zufrieden und glücklich. 

Ich hätte jetzt gedacht, Sie sagen 'als Bundeskanzlerin'?  

Dann bin ich ja zufrieden und glücklich.  

Doskozil: Ich hoffe, immer noch in der Politik.

Babler: In der Sozialdemokratie, wie seit 35 Jahren.

Keiner von ihnen sagt als Bundeskanzler.

Was war Ihr größter politischer Erfolg und was der größte politische Misserfolg?  

Doskozil: Der größte Erfolg in der Politik war sicher die absolute Mehrheit, dass wir tatsächlich, was viele nicht geglaubt haben, den Mindestlohn in diese Art und Weise umsetzen und vorantreiben.

Der größte Misserfolg in der Politik. Schwer zu sagen. Ich wäre gerne länger Verteidigungsminister geblieben. Ein tolles Ressort und es wären viele Themen noch auf dem Tisch gelegen. Dort war mir die Zeit zu kurz.

Babler: Der größte politische Erfolg ist Leidenschaft für die Sozialdemokratie auszulösen und ganz stark gegen den Trend, Wahlen gewinnen zu können. Und der größte Misserfolg ist, dass wir das noch nicht auf Österreich ausgedehnt haben.

Rendi-Wagner: Also schon ein großer politischer Erfolg war, dass wir letztes Jahr es geschafft haben, als die Querschüsse ein paar Monate ausgelassen haben und weniger waren, dass wir gemeinsam durch gute Antworten auf die Teuerung die Glaubwürdigkeit hatten und bei 30 % in so gut wie allen Umfragen waren. Das hat das Potenzial der Sozialdemokratie gezeigt, wenn wir geschlossen und geeint auftreten.  

Und was ist der Misserfolg? 

Rendi-Wagner: Meine Bemühungen um Hans Peter Doskozil.  

Größter Misserfolg? Meine Bemühungen um Hans Peter Doskozil.  

Pamela Rendi-Wagner

Ihre größte Stärke und ihre größte Schwäche in jeweils einem Wort?  

Rendi-Wagner: Stärke würde ich schon sagen, Konsequenz und Mut. Schwäche: Ungeduld.  

Doskozil: Die größte Schwäche ist, das sagen mir oft Mitarbeiter, ist sicherlich ein gewisses Maß an Ungeduld und wenn es um die Umsetzung von Themen geht, bin ich sicher sehr ungeduldig, weil ich weiß, dass die Politik immer begrenzt ist.

Die größte Stärke ist schon, dass ich versuche, bei dem, was ich sage, das ernst zu meinen und den Menschen niemals nur ein Gschichtl zu erzählen, sondern immer offen und ehrlich das einzuhalten.

Babler: Ich glaube, die persönlich größte Stärke ist tatsächlich, in der Regionalpolitik in der Mitte der Lebensrealitäten verankert zu sein. Aus meiner Realität, als Kind einer Arbeiterfamilie und gleichzeitig, ein sehr gutes Wissen zu haben, was internationale Mechanismen und internationale Politik anbelangt. Ich müsste nachdenken, was die größte Schwäche ist. Vielleicht mit konstruktiv gemeinter Kritik ein Problem haben, sie richtig einzuordnen zu können, auch wenn ich sie einfordere. Ich fordere oft eher Kritik und wenig Schulterklopfen ein, weil ich weiß, dass das eigentlich die Weiterentwicklung ist, aber ich muss sie ja manchmal auch von verschiedenen Seiten richtig einordnen können. Ich weiß manchmal nicht ganz genau, ob es ehrlich gemeint ist. Da muss ich noch dazulernen. 

Und welche Verbesserungen würden Sie selbst an sich vornehmen, wenn Sie das so könnten? 

Rendi-Wagner: Gute Frage. Also, das hat nichts mit Politik zu tun. Ich würde wirklich gerne singen können. Das hat gar nichts mit Politik zu tun.  

Doskozil: Naja unbestritten. Dann hätte ich wieder eine Stimme wie Caruso.

Babler: Ich glaube, ich würde gerne die Zeit, wenn ich Joggen gehe runterdrücken um ein paar Minuten auf 10 Kilometer. 

ribbon Zusammenfassung
  • Was schätzen die drei Kandidaten um die SPÖ-Spitze aneinander? Wo sehen sie sich in fünf Jahren? Und was waren ihre größten Misserfolge?
  • PULS 24 Infochefin Corinna Milborn hat Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil und Andreas Babler zum Wordrap gebeten.