Rendi-Wagner: SPÖ-Niederlagen in Salzburg und NÖ wegen "Doskozil-Kurs"

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Die SPÖ-Spitzenkandidaten in Niederösterreich und Salzburg seien "quasi auf Doskozil-Kurs" gewesen, sagt Pamela Rendi-Wagner im PULS 24 Interview. Deshalb hätten sie bei den Landtagswahlen Verluste eingefahren. Von Christian Kern ist die Parteichefin "menschlich" enttäuscht.

Christian Kern unterstützt im SPÖ-internen Machtkampf jetzt offiziell Hans Peter Doskozil, wie er am Mittwoch bekannt gab. Kern war es, der die jetzige Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner einst in die Politik brachte. Einen Unterstützungsbrief für sie, den alle roten Altkanzler zeichneten, unterschrieb nur er nicht. Darauf reagiert Rendi-Wagner im PULS 24 Interview: Sie habe "persönlich nicht dazu mit ihm gesprochen". Warum Kern das jetzt tue "verstehen ganz viele Menschen nicht, ich auch nicht", sagt sie. 

"Befindlichkeiten" hätten "in der Politik einfach nichts zu suchen". Aber: "Ja, da ist schon eine menschliche Enttäuschung auch dabei. Aber die ist nicht wichtig", so Rendi-Wagner zu Corinna Milborn.

Auf Doskozil ist Rendi-Wagner im gesamten Interview nicht gut zu sprechen. Was sie an ihm schätze, sei, dass er Sozialdemokrat ist, sagt sie. Indirekt sei er aber sogar an den schlechten Ergebnissen der SPÖ in Niederösterreich und Salzburg verantwortlich: "Sowohl der Spitzenkandidat Schnabl in Niederösterreich, als auch der Salzburger SPÖ-Spitzenkandidat sind ja auf einem Doskozil-Kurs quasi wahlkämpfend unterwegs gewesen", teilt die SPÖ-Chefin aus. 

"Schluss mit den Ego-Trips"

Es brauche eine "klare Abgrenzung nach rechts", sagt sie und fordert, "Haltung bei den Inhalten und Haltung, wenn es um die Abgrenzung gegenüber einer menschenverachtenden, rechten Ideologie geht". Das vermisse sie bei Doskozil. "Ich habe die Abgrenzung Richtung FPÖ aus seinem Mund nicht so deutlich gehört, wie es notwendig wäre".

Der Burgenländer wiederum will nur in einer Ampel-Koalition regieren, was Rendi-Wagner ablehnt: "Ich halte nichts davon, noch einmal sechs Jahre in Opposition zu sein". Sollte es entsprechende Mehrheiten und inhaltliche Übereinstimmungen geben, würde sie auch mit der ÖVP regieren. 

Vom parteiinternen Streit ist sie genervt: "Es nervt mich, dass wir nicht über die echten Probleme der Menschen sprechen. Ja, das nervt mich". Schuld seien die "Querschüsse" in der eigenen Partei. Nach dem Parteitag müsse Schluss sein damit. "Schluss mit den Ego-Trips hier von Hans Peter Doskozil und auch anderen". Die Partei könne geeint werden, wenn der Landeshauptmann aus dem Burgenland halte, was er versprochen habe. Nämlich das Ergebnis des Parteitages zu akzeptieren.

"Also ich bin zuversichtlich"

In Richtung der Anhänger von Andreas Babler sagt Rendi-Wagner: "Es gibt und gab immer ganz viele Meinungen. Wir sind eine große Partei und eine große Partei hat ganz viel Platz für viele Meinungen. Das ist kein Nachteil, das ist ein Vorteil". Man müsse einen Weg finden, das auszudiskutieren. 

Sie selbst rechnet aber damit, die Mitgliederabstimmung zu gewinnen: "Also ich bin zuversichtlich, sonst würde ich mich dieser Mitgliederbefragung nicht stellen". 

ribbon Zusammenfassung
  • Die SPÖ-Spitzenkandidaten in Niederösterreich und Salzburg seien "quasi auf Doskozil-Kurs" gewesen, sagt Pamela Rendi-Wagner im PULS 24 Interview. Deshalb hätten sie bei den Landtagswahlen Verluste eingefahren.
  • Von Christian Kern ist sie "menschlich" enttäuscht.
  • Sie selbst rechnet aber damit, die Mitgliederabstimmung zu gewinnen: "Also ich bin zuversichtlich, sonst würde ich mich dieser Mitgliederbefragung nicht stellen". 

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