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Winkler: Frage der Glaubwürdigkeit, "was meint Babler wirklich?"

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In der SPÖ spielt sich ein Vorwahlkampf ab. Dass nun in der Vergangenheit der Kandidaten gegraben wird, sei normal und zu erwarten gewesen, so Ex-Politsprecher Winkler. Wie glaubwürdig ist Andreas Babler, fragt er sich. Die Widersprüche in dessen Aussagen zur EU und seiner politischen Position seien untragbar für die SPÖ.

Bei "WildUmstritten" diskutieren bei Anchor Werner Sejka Matthias Winkler, der ehemaliger Pressesprecher und Kabinettchef des früheren Finanzministers Karl-Heinz Grassers, LINKS-Sprecherin Anna Svec und Kabarettist Florian Scheuba. 

Der "Kampf um die SPÖ" geht ins Finale: Am 3. Juni werden die SPÖ-Delegierten am Parteitag in Linz zwischen dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler an der Spitze entscheiden. 

Auch im Rahmen des innerparteilichen Wahlkampfes trumpften beide Lager mit scharfer Kritik auf: So stehen beide Kandidaten unter Kritik, ob sie überhaupt die Richtigen wären, um die drei-gespaltene SPÖ zu einen. 

Der Traiskirchner Bürgermeister Babler machte zuletzt auch mit Widersprüchen aufmerksam, die so in der Spitzenpolitik nicht Usus sind: Innerhalb eines Tages deklarierte er sich bei "Milborn" als Marxist, und verneinte diese Position wenige Stunden später im "ORF"-Interview. Ebenso relativierte er seine EU-Kritik, nachdem ein Video aus dem Jahr 2020 aufgetaucht war, indem Babler die EU stark kritisierte. 

Das reiht sich für Winkler in eine Reihe von "Fauxpas". Winkler fragt sich nun, "was meint er (Babler, Anm.) wirklich?". Für die SPÖ als "staatstragende Partei" sei das eine "völlig untragbare Situation", wenn jemand keine "klares Ja" zur EU geben könne. Dass Babler in dem Wahlkampf kritisiert wird, das sei nicht überraschend. 

Svec: Legitime EU-Kritik

LINKS-Sprecherin Anna Svec hat keine Einwände gegen die Kritik an der EU. Es sollte legitim sein, die EU zu kritisieren. Dafür, dass in der EU vieles nicht sozial läuft, gäbe es Beispiele. Svec nennt dafür die "antisoziale Sparpolitik" in Griechenland, oder auch den Grenzschutz der EU-Grenzschutzorganisation Frontex. Deren Vorgehen würde auch Leben fordern. 

Svec als Kommunistin, Sozialistin und Marxistin sieht aber auch keinen Vorteil in einem EU-Austritt. Sie sieht in Bablers Aussagen den Wunsch nach einer anderen EU-Politik.

"Kein unlösbares Problem" 

Der Eklat rund um die EU-Aussagen sei "kein unlösbares Problem" so Kabarettist Scheuba. Vor Wahlen würde nun mal Material ausgegraben werden. In dieser Situation sei es sinnvoll, "zu sagen, wie er es jetzt sieht". Die EU-kritische Aussage war in einer als leger gedeuteten Podcast-Situation ausgesprochen worden, Scheuba kann sich auch vorstellen, dass es einfach auch eine lange Nacht war.

Winkler glaubt nicht an ein Hoppala, Babler habe gesagt "er sei immer schon dagegen" gewesen. Babler habe sich seiner Meinung nach nicht "entschuldigt", wie von ihm aus der SPÖ verlangt worden sein soll. Der Traiskirchner Bürgermeister habe nicht gesagt, "ich bin pro-europäisch", sondern sich nur über die Kritik an ihm aufgeregt. Für Winkler ist dieses Schwanken zwischen Positionen eine Frage der Glaubwürdigkeit. 

Mehr dazu:

Andreas Babler bei Milborn: "Bin Marxist"

Bei "Milborn" bekennt sich der Traiskirchner Bürgermeister und Kandidat für den SPÖ-Vorsitz Andreas Babler als Marxist.

ribbon Zusammenfassung
  • In der SPÖ spielt sich ein Vorwahlkampf ab.
  • Dass nun in der Vergangenheit der Kandidaten gegraben wird, sei normal und zu erwarten gewesen, so Ex-Politsprecher Winkler.
  • Wie glaubwürdig ist Andreas Babler, fragt er sich. Die Widersprüche in dessen Aussagen zu EU und seiner politischen Position seien untragbar für die SPÖ.

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