APA/HERBERT NEUBAUER

Hacker: Wien wegen Corona-Warnung "verspottet und verhöhnt"

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Scharfe Kritik am Corona-Management der Regierung äußert Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Statt Maßnahmen zu setzten, würde die Regierung auf Hoffnung setzten. Wien habe vor dem steigenden Infektionszahlen gewarnt und wurde dafür "verspottet und verhöhnt". Nun sei die Auslastung laut Hacker in Gefahr.

"Wir brauchen jetzt wieder schlagfertige Maßnahmen", fordert der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im "Ö1-Morgenjournal". Die Lage in den Spitälern sei in ganz Österreich erneut "tragisch". Viele Ärzte würden bereits "nicht mehr wissen, wie sie einen 24 Stunden Dienst organisieren".

"Wenn allein in Wien je nach Standort zwischen 10 und 15 Prozent meiner Mitarbeiter im Krankenstand sind, das sind weit über 3.000 Mitarbeiter im Spitalssystem, ist es eine Situation, in der man nicht einfach die Hände in den Schoss legen kann", kritisiert Hacker.

Inzidenz in "Lichthöhen"

Hacker rechnet demnächst mit einem Anstieg der Sieben-Tages-Inzidenz "in Lichthöhen". In ein bis zwei Wochen sei dieser Effekt auch in den Spitälern sichtbar. Mit dem Wiener Sonderweg wolle man nun versuchen die Belastung ein wenig abzumildern. Um sie ganz zu verhindern sei es allerdings "zu spät", so der SPÖ-Politiker.

In Wien habe man vor den Öffnungsschritte Anfang März bereits vor einen dramatischen Anstieg gewarnt. Dafür sei man "verspottet und verhöhnt" worden. Die Argumentation der Regierung, dass die Bevölkerung eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen nicht mehr mittragen wird, könne Hacker "gar nicht nachvollziehen". "Die Bevölkerung wird das auch mittragen", ist sich Hacker sicher.

"Hoffnung ist kein Managementprinzip"

Hacker kritisiert die Untätigkeit der Regierung scharf. Diese würde derzeit nur darauf hoffen, "dass es jetzt besser wird. Das ist alles kein Managementprinzip. Hoffnung ist kein Managementprinzip", so der Wiener Gesundheitsstadtrat. Zudem erwarte er sich, dass das Testsystem verlängert wird, denn "wir wissen ja immer noch nicht was die Spielregeln sind".

ribbon Zusammenfassung
  • "Wir brauchen jetzt wieder schlagfertige Maßnahmen", fordert der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im "Ö1-Morgenjournal".
  • Die Lage in den Spitälern sei in ganz Österreich erneut "tragisch". Viele Ärzte würden bereits "nicht mehr wissen, wie sie einen 24 Stunden Dienst organisieren".
  • In Wien habe man vor den Öffnungsschritte Anfang März bereits vor einen dramatischen Anstieg gewarnt. Dafür sei man "verspottet und verhöhnt" worden.
  • Die Argumentation der Regierung, dass die Bevölkerung eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen nicht mehr mittragen wird, könne Hacker "gar nicht nachvollziehen".
  • Hacker kritisiert die Untätigkeit der Regierung scharf. Diese würde derzeit nur darauf hoffen, "dass es jetzt besser wird. Das ist alles kein Managementprinzip. Hoffnung ist kein Managementprinzip".
  • Zudem erwarte er sich, dass das Testsystem verlängert wird, denn "wir wissen ja immer noch nicht was die Spielregeln sind".

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