Wiener ÖVP übt Kritik an "Leistungssteuer"
Die Maßnahme ist bereits im Landtag beschlossen worden, sie tritt im kommenden Jahr in Kraft. Die Stadt will damit 190 Mio. Euro zusätzlich lukrieren. Der Beitrag beträgt derzeit 0,5 Prozent der Bemessungsgrundlage jeweils für Dienstgeber und Beschäftigte, künftig steigt er auf je 0,75 Prozent.
Die ÖVP führte ins Treffen, dass bereits Preissteigerungen bei Öffis, den Parkgebühren oder den Bädern geplant seien. Die Anhebung des Wohnbauförderungsbeitrags bringe nun das Fass zum Überlaufen, befand der Stadtparteichef. Für Figl ist zudem die Bezeichnung irreführend. Denn es gebe keine Zweckwidmung für den Wohnbau. Man habe "massive Zweifel", dass hier entsprechend investiert werde.
Im Gesetz sei der Verwendungszweck so schwammig formuliert, dass die Mittel auch für andere Bereiche verwendet werden könnten, berichtete Figl. Erstaunt zeigte man sich auch darüber, dass die NEOS einer Steigerung bei den Lohnnebenkosten zugestimmt haben. Die ÖVP fordert statt "Leistungssteuern" jedenfalls Reformen. So sei etwa eine umfassende Evaluierung von Förderungen nötig, meinte Figl.
Die Wiener Volkspartei will nun auch im Rahmen einer Kampagne gegen das Wiener "Belastungspaket" mobil machen, wie der Wiener ÖVP-Landesgeschäftsführer Lorenz Mayer erläuterte. Informieren will man unter anderem mit Fallbeispielen: So wird eine durchschnittliche Familie durch die Maßnahmen beim Wohnbauförderungsbeitrag und den Öffi-Tickets, höhere Fernwärmepreise und ein teureres Parkpickerl jährlich mehr als 500 Euro berappen müssen, rechnet die ÖVP vor.
Zusammenfassung
- Die Wiener ÖVP kritisiert die beschlossene Erhöhung des Wohnbauförderungsbeitrags von 0,5 auf 0,75 Prozent, die ab kommendem Jahr für Dienstgeber und Beschäftigte gilt und der Stadt Wien 190 Millionen Euro jährlich bringen soll.
- Parteichef Markus Figl bezeichnet die Maßnahme als "Leistungssteuer" und bemängelt, dass keine klare Zweckwidmung für den Wohnbau vorliegt und die Mittel auch für andere Bereiche verwendet werden könnten.
- Laut Berechnungen der ÖVP müssen durchschnittliche Familien durch die Erhöhung des Beitrags sowie höhere Preise bei Öffi-Tickets, Fernwärme und Parkpickerl jährlich über 500 Euro mehr zahlen.
