Saurugg: Gas-Stopp "wird uns als Bevölkerung immer erwischen"

0

Der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge Herbert Saurugg betont, wie wichtig es ist, den möglichen russischen Gas-Stopp ernster zu nehmen und sich darauf einzustellen, dass "es durchaus ungemütlich werden könnte". Denn ein solcher Gas-Stopp hätte Auswirkungen auf alle Länder Europas, so Saurugg.

Seit vier Tagen drosselt Russland seine Gas-Lieferungen in sämtliche europäische Länder. Demnach kommt auch in Österreich nur noch die Hälfte des russischen Gases an. Herbert Saurugg, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge, erklärt: "Es ist jetzt eine Wartung angekündigt über die Türkei-Leitung (Südleitung) in den nächsten Tagen. Es ist aber auch schon eine längere Wartung für die Nord Stream 1 im Juli noch angekündigt".

"Es ist durchaus beunruhigend"

Die Situation sei jedoch "durchaus beunruhigend", da niemand wisse, ob nach diesen angekündigten Wartungsmaßnahmen der Gasfluss wieder normal stattfinden werde und wie sich die Situation weiterentwickeln werde. 

Was passiert bei einem Gas-Stopp?

"Es würde alle Länder in Europa irgendwie treffen. Und egal, wo ein Engpass auftritt, er hätte natürlich unmittelbare Auswirkungen auf unsere Wirtschaft und auch auf die Versorgungslage", so der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge. So eine Situation könne sich schon dramatisch entwickeln, meint Saurugg.

Außerdem betont er, dass es wichtig ist, die Situation ernster zu nehmen und sich darauf einzustellen, dass es "durchaus ungemütlich werden kann".

Oberst Gruber zur Gasreduktion: "Russland versucht Europa auf anderer Ebene zu treffen"

Auswirkungen auf Wirtschaft und Lebensmittelversorgung 

Im schlimmsten Fall, dass nicht genug Gas zur Verfügung steht, müsse man in erster Reihe gewisse Produktions- und Industrieanlagen abschalten, damit der verbleibende Gasdruck ausreicht um den Rest zu versorgen. "Das würde natürlich sofort wirtschaftliche Auswirkungen haben, größere Schäden bis in zur Lebensmittelversorgung, weil sehr viel Gas in der Lebensmittelproduktion benötigt wird. Daher wird es uns als Bevölkerung immer erwischen, egal wie die Lage sich dann entwickelt", so der Krisenvorsorge-Experte.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge Herbert Saurugg betont, wie wichtig es ist, den möglichen russischen Gas-Stopp ernster zu nehmen.
  • Außerdem müsse man sich darauf einzustellen, dass "es durchaus ungemütlich werden könnte".
  • Denn ein solcher Gas-Stopp hätte Auswirkungen auf alle Länder Europas, so Saurugg.

Mehr aus Politik