Nach Kampfabstimmung
Markus Figl übernimmt Wiener ÖVP nach Mahrer-Rücktritt
Das ÖVP-Ergebnis von 9,7 Prozent sei "sehr sehr schmerzhaft" gewesen, erklärte Mahrer in seinem kurzfristig anberaumten Statement am Montagnachmittag.
Daraus zog der 70-Jährige nun die Konsequenzen. "Erstens: Ich übernehme für diese die volle politische Verantwortung und werde als Landesparteiobmann zurücktreten." Zweitens sei er weiterhin davon überzeugt, dass es in Wien eine bürgerliche Handschrift braucht.
Kampfabstimmung
Außerdem brauche es eine "Neuausrichtung der Volkspartei". Gelingen soll diese mit einem Landesparteiobmann mit breiten Mehrheiten innerhalb der Partei, der Brücken zu anderen Parteien und zur Stadt bauen kann. Mahrer werde eine "Persönlichkeit" als seinen Nachfolger vorschlagen, die all das vereint: Markus Figl, seit rund zehn Jahren Bezirksvorsteher im ersten Bezirk.
Video: Karl Mahrer tritt zurück
Figl musste sich am Montagabend aber zunächst einer Kampfabstimmung in einer langen Sitzung des ÖVP-Parteipräsidiums stellen. Sein Gegenkandidat war Daniel Resch, Bezirkschef in Döbling.
Resch wird jedoch federführend die kommenden Sondierungsgespräche mit der SPÖ führen. Figl wird derweil geschäftsführend Obmann.
Rekord-Verlust
Die ÖVP musste am Sonntag mit minus 10,7 Prozentpunkten einen Rekord-Verlust verkraften. Sie verlor in allen Bezirken deutlich, jeweils zwischen 7,5 und 13,6 Prozentpunkten.
In nur einem Bezirk kam die Volkspartei auf mehr als 20 Prozent: In der Inneren Stadt, wo Markus Figl bislang Bezirksvorsteher war. Dort erreichte man immerhin 22,1 Prozent, wobei es auch hier ein kräftiges Minus von 11,8 Prozentpunkten setzte.
Video: Markus Figl im Interview zur Wahlschlappe
Zusammenfassung
- Bei der Wien-Wahl am Sonntag musste die ÖVP eine noch größere Wahlschlappe hinnehmen als zunächst gedacht.
- Spitzenkandidat Karl Mahrer verkündete am Montag seinen Rücktritt als Landesparteichef. Als Nachfolger schlug er Markus Figl vor.
- Dieser konnte sich in einer Kampfabstimmung gegen Daniel Resch durchsetzen.
- Resch wird jedoch federführend die kommenden Sondierungsgespräche mit der SPÖ führen. Figl wird derweil geschäftsführend Obmann.
