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Wie Österreich auf den Rücktritt von Norbert Hofer reagiert

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Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) will Norbert Hofer heute noch anrufen. Die NEOS fürchten einen "gefährlichen Krawall-Kurs" durch Herbert Kickl.

Die FPÖ-Landesparteien wurden vom Rücktritt des Bundesparteichefs überrascht. Mehrere Landesobmänner plädierten aber bereits für Kickl als Nachfolger. Selbst die burgenländische Landespartei, aus der Hofer kommt, stellte sich hinter Kickl. Landesparteiobmann Alexander Petschnig sah den Grund dafür, dass sich die FPÖ in den Umfragen wieder erholt hat in der "kantigen Oppositionspolitik, die mit dem Namen Kickl in Verbindung steht". Allerdings hielten sich auch mehrere große Landesgruppen wie Oberösterreich, Wien und die Steiermark bedeckt.

Eine Bergwanderung der niederösterreichischen FPÖ mit Klubchef Kickl endete inmitten zahlreicher Funklöcher mit pausenlos klingelnden Handys und sprachlosen Funktionären. Kickl selbst machte sich Kickl und FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz sind daraufhin zusammen nach Wien gefahren, um die Lage zu sondieren und Gespräche mit den Landesparteien zu führen.

Während die FPÖ also einen Nachfolger für Hofer suchen muss, äußerten sich auch schon die ersten Funktionäre anderer Parteien zum Rücktritt. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) etwa erklärte am Rande einer Pressekonferenz, er habe mit Hofer zwar immer wieder "inhaltliche Differenzen und unterschiedliche Sichtweisen" gehabt, "aber auf menschlicher Ebene immer gut zusammengearbeitet." Der ÖVP-Obmann wünschte Hofer "persönlich alles Gute."

NEOS-Generalsekretär Nick Donig meinte, der FPÖ drohe nun "die Gefahr eines gefährlichen Krawall-Kurses des Herbert Kickl". Hofer bleibt nach Ansicht Donigs "eine glücklose Übergangslösung, der einen Scherbenhaufen übernommen hat". Von der Freiheit im Sinne der liberalen Gesellschaft habe sich die FPÖ aber schon lange vor Norbert Hofer verabschiedet. „Freiheit trägt diese Partei schon länger nur mehr im Namen, verteidigt werden diese Werte längst woanders“, so der NEOS-Generalsekretär.

Reaktionen in den sozialen Medien

Auch in den sozialen Medien ging es nach den ersten Meldungen, Hofer sei zurückgetreten, heiß her. 

Es folgten die ersten Einschätzungen, wie es mit der FPÖ nun weitergehen könnte. Für der oberösterreichischen FPÖ-Chef Manfred Haimburchner sei das nicht leicht, schreibt etwa Barbara Eidenberger von den "OÖN". 

Auf Twitter werden aber Erinnerungen an frühere Auftritte Norbert Hofer ausgegraben. Etwa als der Hobby-Pilot im Wahlkampf 2019 einen Hubschrauber einsetzte. 

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  • Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) will Norbert Hofer heute noch anrufen. Die NEOS fürchten einen "gefährlichen Krawall-Kurs" durch Herbert Kickl.