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Weitere 17 Jahre Haft für Pakistans Ex-Premier Khan

Heute, 08:44 · Lesedauer 2 min

Ein pakistanisches Gericht hat Ex-Ministerpräsident Imran Khan ⁠und seine Frau Bushra Bibi in einem weiteren Korruptionsfall zu jeweils siebzehn Jahren Haft verurteilt. ‌Konkret ging es um Luxusuhren, die Khan vom saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman bei offiziellen Besuchen geschenkt bekommen hatte. Die Staatsanwaltschaft warf Khan und seiner ‍Frau vor, diese unter Verstoß gegen die Geschenkregeln zu einem stark reduzierten Preis vom Staat erworben zu haben.

"Das Gericht hat das Urteil verkündet, ohne die Verteidigung anzuhören", sagte Khans Anwalt ‌der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag. Die Haftstrafe setze sich aus zehn Jahren wegen Untreue und weiteren sieben Jahren nach ‌den Anti-Korruptions-Gesetzen zusammen, teilte das Gericht mit. Nach Angaben von Informationsminister Attaullah Tarar muss Khan die neue Strafe nach Verbüßung einer bereits verhängten 14-jährigen Haftstrafe ⁠antreten.

Der frühere Kricket-Star sitzt seit August 2023 im Gefängnis und verbüßt dort eine Haftstrafe in einem anderen Fall, bei dem es um ‌Landenteignung geht. Er sieht sich mit Dutzenden von Anklagen konfrontiert, die von Korruption über Terrorismus bis hin zum Verrat von ‍Staatsgeheimnissen reichen. Khan hat in allen Fällen ein Fehlverhalten bestritten ​und die Verfahren als politisch motiviert bezeichnet.

Bei dem aktuellen Urteil handelt es sich um einen separaten Fall im Zusammenhang mit ​staatlichen Geschenken, die in Pakistan als "Toshakhana"-Fälle bekannt sind. In ‌einem früheren ⁠Verfahren waren Haftstrafen gegen Khan und seine Frau später im Berufungsverfahren ‌ausgesetzt worden. Khans Anwälte kündigten an, auch gegen ​das neue Urteil Berufung einlegen ‍zu wollen.

Zusammenfassung
  • Ein pakistanisches Gericht hat Ex-Premier Imran Khan und seine Frau Bushra Bibi in einem weiteren Korruptionsfall zu jeweils 17 Jahren Haft verurteilt.
  • Die Strafe betrifft den Erwerb von Luxusuhren, die Khan vom saudischen Kronprinzen erhielt und zu einem reduzierten Preis vom Staat kaufte, wobei das Urteil laut Anwalt ohne Anhörung der Verteidigung fiel.
  • Khan muss die neue Haftstrafe nach einer bereits verhängten 14-jährigen Strafe antreten und sieht sich weiterhin zahlreichen Anklagen gegenüber, die er als politisch motiviert bezeichnet.