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Hunter Biden packt aus

Joe Biden auf Schlafmitteln und "scheiß George Clooney"

22. Juli 2025 · Lesedauer 3 min

Vor einem Jahr trat der damalige US-Präsident Joe Biden mitten im Wahlkampf zurück. Sein Sohn Hunter Biden sprach in einem Interview über den damaligen Zustand seines Vaters und seine Wut auf George Clooney.

Drei Stunden lang dauerte das Gespräch von Hunter Biden mit dem YouTuber Andrew Callaghan. Veröffentlicht wurde es exakt ein Jahr, nachdem der damals 81-jährige Joe Biden aus dem Wahlkampf gegen den aktuellen US-Präsidenten Donald Trump ausschied und durch seine Vizepräsidentin Kamala Harris im Rennen um die Präsidentschaft ersetzt wurde.

Grund dafür war nicht zuletzt eine TV-Konfrontation zwischen Biden und Trump am 28. Juni 2024. Joe Biden lieferte im Duell gegen den 78-jährigen Donald Trump ein desaströses Bild ab. Immer wieder geriet er damals ins Stottern und Stocken.

Hunter Biden sprach über seine Sicht auf den damaligen Zustand seines Vaters. "Er ist um die Welt geflogen, im Grunde hätte er dreimal um die Welt fliegen können. Er ist 81 Jahre alt. Er ist verdammt müde", so Hunter Biden. 

Vor der Vorbereitung auf das TV-Duell war Joe Biden zweimal nach Europa und einmal an die Westküste der Vereinigten Staaten gereist.

Schlafmittel Grund für Aussetzer?

"Sie geben ihm Ambien, damit er schlafen kann. Wenn er auf die Bühne geht, sieht er aus wie ein Reh im Scheinwerferlicht", erklärte Hunter Biden weiter. 

Ambien ist ein Medikament, das zur kurzfristigen Behandlung von Schlafstörungen eingesetzt wird. Im offiziellen Gesundheitsbericht von Joe Biden im Februar 2024 schien das verschreibungspflichtige Medikament allerdings nicht auf.

Nach dem TV-Auftritt gab es auch aus dem direkten Umfeld der Demokratischen Partei Rufe nach dem Rücktritt Bidens. 

"Ich liebe Joe Biden. Aber wir brauchen einen neuen Kandidaten", äußerte sich damals etwa der Schauspieler George Clooney, der als prominenter Geldgeber für Bidens Kampagne galt. "Scheiß George Clooney", sind die Worte, die Hunter Biden ein Jahr später für den Hollywoodstar übrig hat. 

Viel Wert legt der 55-Jährige offensichtlich nicht auf die damaligen Kritiker:innen seines Vaters. "Scheiß auf ihn und alle um ihn herum. Ich muss verdammt noch einmal nicht nett sein", so Hunter Biden im YouTube-Interview.

Er spricht auch über angebliches Vorgehen innerhalb der Demokratischen Partei im Juli 2024. Parteigrößen hätten gegen seinen Vater rebelliert. "Sie sagten: Wenn du nicht zurücktrittst, sprengen wir die Parte. Sie wollten einen Monat lang bis zum Parteitag protestieren."

Den kommenden Rücktritt seines Vaters bewertet Hunter Biden heute als selbstlos. Er sei zurückgetreten, um die Partei zu retten.

Weitreichende Begnadigung

Hunter Biden geriet selbst immer wieder in das Ziel der Trump-Kampagne. Wegen Falschangaben zu einem Waffenkauf war er im Juni 2024 verurteilt worden. Er hatte damals seine jahrelange Drogensucht verheimlicht. Er bekannte sich schuldig in Bezug auf Steuerdelikte.

Die Ermittlungen gegen den Sohn des amtierenden US-Präsidenten brachten damals intime Details aus dem Leben des 55-Jährigen zum Vorschein. Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit begnadigte Joe Biden seinen Sohn. Das führte zu Kritik, nicht nur durch die Republikaner.

Video: Biden hält Rede an die Nation

Zusammenfassung
  • Hunter Biden sprach in einem dreistündigen Interview über den Gesundheitszustand seines Vaters Joe Biden, der vor einem Jahr im Alter von 81 Jahren aus dem US-Präsidentschaftswahlkampf ausschied.
  • Ausschlaggebend für Bidens Rückzug war eine TV-Debatte am 28. Juni 2024, in der er gegen den damals 78-jährigen Donald Trump schwach auftrat.
  • Laut Hunter Biden erhielt sein Vater das Schlafmittel Ambien, was zu den Aussetzern während des TV-Duells geführt haben könnte, obwohl das Medikament nicht im offiziellen Gesundheitsbericht erwähnt wurde.
  • Nach dem TV-Auftritt forderten auch prominente Unterstützer wie Schauspieler George Clooney öffentlich einen Kandidatenwechsel, was Hunter Biden im Interview scharf kritisierte.
  • Joe Biden begnadigte seinen Sohn Hunter kurz vor Ende seiner Amtszeit.