UNO: Fast 80.000 Vertriebene nach Gewaltausbruch in Syrien
In der syrischen Provinz Sweida nahe Israel hatten am Sonntag Gefechte zwischen der religiösen Minderheit der Drusen und sunnitischen Beduinen begonnen. Als Truppen der islamistischen Regierung in Damaskus in die Stadt Sweida einrückten, um dort die Kontrolle zu übernehmen, eskalierte die Gewalt.
Israel, das sich als Schutzmacht der Drusen versteht und eine Präsenz des syrischen Militärs in Grenznähe nicht akzeptieren will, griff in den Konflikt ein, bombardierte Regierungsgebäude in Damaskus und verlangte den Abzug der syrischen Regierungstruppen aus der Drusen-Region. Diese zogen sich am Donnerstag zurück - die syrische Präsidentschaft warf den drusischen Kämpfern später jedoch vor, gegen eine vereinbarte Waffenruhe verstoßen zu haben.
Am Freitag kam es nach Angaben von Aktivisten erneut zu Kämpfen zwischen Gruppen, die von der islamistischen syrischen Regierung unterstützt werden, und Drusen. Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden durch die Kämpfe seit Sonntag fast 600 Menschen getötet.
Zusammenfassung
- Durch die jüngsten Kämpfe im Süden Syriens wurden nach UNO-Angaben seit dem 13. Juli 79.339 Menschen vertrieben, davon allein 20.019 am Donnerstag.
- In der Provinz Sweida sind die Wasser- und Stromversorgung zusammengebrochen und ein Mangel an Treibstoff erschwert die Evakuierungen.
- Seit Beginn der Gefechte am Sonntag wurden laut syrischer Beobachtungsstelle für Menschenrechte fast 600 Menschen getötet.