Umstrittenes "Geschenk"
USA: Katarischer Jet wird zur Air Force One umgebaut
Die USA bereiten laut BBC und "CBS News" den von Katar gespendeten Luxusjet für den Einsatz als Air Force One unter US-Präsident Donald Trump vor.
Nach dem Umbau soll die Maschine künftig Trumps Reisen beistehen. Die Modernisierung könnte jedoch länger dauern, als Trump überhaupt noch im Amt sein wird.
Vereinigten Staaten übernehmen Umrüstungskosten
Das 400-Millionen-Dollar Flugzeug wurde als "bedingungsloses" Geschenk gespendet. Laut einer Vereinbarung zwischen Katar und dem US-Verteidigungsministerium, die "CBS News" vorliegt, übernehmen die USA die Umrüstungskosten für das Mega-Geschenk.
Das Flugzeug müsse Sicherheitsinspektionen durchlaufen, einschließlich der Suche nach Überwachungs- oder Spionagegeräten, bevor es überhaupt in Betrieb genommen werden kann.
"Nichts in dieser Vereinbarung ist oder darf als Angebot, Versprechen oder Annahme in irgendeiner Form von Bestechung, unzulässiger Einflussnahme oder korrupten Praktiken ausgelegt oder interpretiert werden", heißt es in dem Dokument, das "CBS News" vorliegt.
Umbaukosten sind unklar
Die Umbaukosten für den Jet sind bislang unklar. Sie könnten laut Expert:innen jedoch mehrere Hundert Millionen bis zu einer Milliarde Dollar betragen, wie BBC schreibt.
Geplant sind Hightech-Sicherheitssysteme, Luftbetankung und Schutz vor nuklearen EMP-Angriffen. Laut CBS erwägt das Pentagon, Gelder aus dem Sentinel-Programm umzuschichten, das eigentlich für moderne Interkontinentalraketen vorgesehen ist.
Warum braucht die USA eine neue Air Force One?
Die aktuelle Präsidentenflotte besteht aus zwei Boeing 747-200, die seit über 30 Jahren im Einsatz sind, sowie einigen kleineren, wenig bekannten 757-Modellen.
Im Februar sagte Trump, er sei "nicht glücklich" über den US-Flugzeughersteller Boeing wegen der neuen Air-Force-One-Maschinen, die sie liefern sollte.
Er brachte stattdessen die Idee ins Spiel, die Regierung könne "ein Flugzeug kaufen oder bekommen oder so etwas". Kurze Zeit später ging ihm dieser Wunsch überraschend in Erfüllung.
Der Deal stieß sowohl bei Trumps Gegner:innen als auch bei einigen Verbündeten auf heftige Kritik. Während viele den teuren Jet als eine "Bestechung" durch eine ausländische Macht sahen, sprach Trump selbst von einer "großartigen Geste" Katars.
Er wäre "dumm", wenn er sagen würde: "Nein, wir wollen kein kostenloses, sehr teures Flugzeug."
Kritiker:innen hingegen sehen verfassungsrechtliche Probleme, da Geschenke aus dem Ausland ohne Zustimmung des Kongresses unzulässig sind.
Trump möchte aber Medienberichten zufolge die Anti-Korruptions-Klausel durch die Schenkung an das Pentagon umgehen.
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Zusammenfassung
- US-Präsident Donald Trump hat im Mai einen Luxus-Jumbojet aus Katar als Geschenk erhalten.
- Das Geschenk sorgte international für Aufsehen und wird nun für den Einsatz als künftige Air Force One vorbereitet.
- Der Jet wird speziell umgebaut, um als neues Regierungsflugzeug der USA zu dienen.