Teures Geschenk
Jet aus Katar: Laut Trump wäre es "dumm", nicht anzunehmen
Trump sprach am Montag kurz vor Abflug in die Golfregion von einer "großartigen Geste" Katars. Den Vorwurf eines möglichen Interessenskonflikts wies das Weiße Haus zurück. Trump sagte weiter, er wäre "dumm", wenn er sagen würde: "Nein, wir wollen kein kostenloses, sehr teures Flugzeug."
Jet soll Präsidentenflieger ersetzen
Das Geschenk erspare dem Staat viel Geld, um die beiden veralteten Präsidentenflieger zu ersetzen, hatte er am Wochenende in seinem Onlinedienst Truth Social geschrieben. Trump-Sprecherin Karoline Leavitt wies Vermutungen zurück, die Kataris wollten die USA im Gegenzug zu Zugeständnissen bewegen. "Sie kennen Präsident Trump und wissen, dass er nur im Interesse der amerikanischen Öffentlichkeit handelt", betonte Leavitt.
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Bei der Golfreise des Präsidenten werden Wirtschaftsverträge in Bereichen wie Luftfahrt, Verteidigung, Energie und Künstliche Intelligenz erwartet. Trump wird ab Dienstag nach Saudi-Arabien, Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate reisen.
Zuerst hatte der US-Sender ABC News am Sonntag über den Luxusjet berichtet und von einem "fliegenden Palast" gesprochen. Der Jumbojet vom Typ Boeing 747-8 sei womöglich das teuerste Geschenk, das die US-Regierung je erhalten habe, betonte der Sender unter Berufung auf anonyme Quellen.
Trump will Anti-Korruptions-Gesetz umgehen
Nach Leavitts Angaben will Katar die Boeing 747 offiziell an das US-Verteidigungsministerium "spenden". Die rechtlichen Details würden noch geprüft. "Aber natürlich wird jede Spende an diese Regierung immer in voller Übereinstimmung mit dem Gesetz geleistet, und wir verpflichten uns zur größtmöglichen Transparenz", betonte sie.
Die US-Verfassung verbietet es Regierungsvertretern, "irgendein Geschenk, eine Vergütung, einen Dienst, Titel oder sonst irgendetwas von einem König, Prinzen oder ausländischen Staat" ohne Zustimmung des US-Kongresses anzunehmen. Den Medienberichten zufolge will Trump die Anti-Korruptions-Klausel durch die Schenkung an das Pentagon umgehen. Katar selbst hat bisher nicht bestätigt, dass es sich bei dem Luxusflugzeug um ein Geschenk handelt.
Image der USA hat "Kratzer bekommen"
Monika Rose, Vizepräsidentin der Österreichisch-Amerikanische Gesellschaft, beurteilt seine Anfangszeit bei PULS 24.
Zusammenfassung
- US-Präsident Donald Trump verteidigt die Annahme eines geschenkten Luxusjets vom Typ Boeing 747-8 aus Katar als neue Air Force One und bezeichnet dies als 'großartige Geste', die dem Staat viel Geld beim Ersatz veralteter Präsidentenflugzeuge erspare.
- Das Weiße Haus und Trumps Sprecherin betonen, es gebe keinen Interessenskonflikt und keine Gegenleistungen für Katar, während rechtliche Details der geplanten Spende an das US-Verteidigungsministerium noch geprüft werden.
- Die US-Verfassung verbietet Regierungsvertretern Geschenke ausländischer Staaten ohne Zustimmung des Kongresses, weshalb laut Medien Trump die Anti-Korruptions-Klausel durch die Schenkung an das Pentagon umgehen will.