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Umfrage: Importstopp für russisches Gas? Österreich:innen gespalten

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Die Forderung nach einem Importstopp von russischem Gas spaltet nicht nur die EU - auch die Österreicher:innen sind laut der "ATV-Frage der Woche" geteilter Meinung.

Nach zahlreichen Sanktionen gegen Russland - zuletzt etwa ein Importverbot von Kohle - diskutiert die EU auch über einen Importstopp für russisches Gas. Österreich ist abhängig davon, das betont nicht nur Bundeskanzler Karl Nehammer (er nannte es keine "intelligente Maßnahme"), sondern auch zahlreiche Experten. Sollte Russland jedoch den Gas- oder Öl-Hahn zudrehen oder sich die EU-Sanktionen ausweiten, dann "werden wir noch im heurigen Jahr eine zweistellige Inflationsrate sehen und möglicherweise auch eine Rezession", erklärte zum Beispiel WIFO-Ökonom Josef Baumgartner im PULS 24 Interview.

Und auch die österreichische Bevölkerung zeigt sich laut der "ATV-Frage der Woche" beim Thema Imporstopp von geteilter Meinung. Peter Hajek stellte 800 Österreicher:innen die Frage: "Es gibt die Forderung, aufgrund des Verhaltens Russlands im Ukraine-Krieg kein russisches Gas mehr zu importieren. Sind Sie für oder gegen einen Importstopp von russischem Gas?"

44:44 Prozent

44 Prozent der Befragten, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung, sprechen sich für einem Importstopp von russischem Gas aus. Davon sind 20 Prozent "sehr dafür" und 24 Prozent "eher dafür". Ebenso sprechen sich 44 Prozent der Österreicher:innen gegen einen Importstopp aus (23 Prozent "eher dagegen", 21 Prozent "sehr dagegen"). 13 Prozent der Befragten haben keine Meinung dazu.

Grün-Wähler:innen dafür - FPÖ-Wähler:innen dagegen

Unterschiede zeigen sich unter den Wählergruppen. Während die Mehrheit von 62 Prozent der Grün-Wähler:innen einem Gas-Importstopp positiv gegenübersteht, ist die große Mehrheit der FPÖ-Wähler:innen (68 Prozent) gegen einen etwaigen Importstopp von russischem Gas.
Hajek betont, dass "explizit keine Information zu den wirtschaftlichen Auswirkungen eines Gasboykotts der Frage vorangestellt wurde, um die Befragten nicht zu beeinflussen". Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind allerdings mannigfaltig. Das zeigt eine PULS 24 Recherche. Egal ob im Supermarkt, auf der Bau- oder an der Tankstelle - die Preise steigen, das finanzielle Auskommen wird für viele schwerer. Die Gründe dafür sind mannigfaltig:

Hinweis: ATV-Moderator Meinrad Knapp, Politikberater Thomas Hofer und Meinungsforscher Peter Hajek lassen am Sonntag die politischen Geschehnisse der Woche Revue passieren. Unter anderem werden die Ergebnisse von Peter Hajeks aktueller Meinungsumfrage diskutiert. Er befragte 800 Österreicher:innen: "Es gibt die Forderung, aufgrund des Verhaltens Russlands im Ukraine-Krieg kein russisches Gas mehr zu importieren. Sind Sie für oder gegen einen Importstopp von russischem Gas? "

"ATV Aktuell: Die Woche" am Sonntag, 10. April, um 22:20 Uhr bei ATV.

Zur Umfrage: Auftraggeber: ATV - Methode: Kombination telefonische und Online-Befragung - Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren - Stichprobengröße: 800 Befragte - Maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 3,5% - Feldarbeit: 4. bis 7. April 2022

ribbon Zusammenfassung
  • Die Forderung nach einem Importstopp von russischem Gas spaltet nicht nur die EU - auch die Österreicher:innen sind laut der "ATV-Frage der Woche" geteilter Meinung.

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