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Überblick: Wo wird künftig wie getestet?

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Ab April wird in Österreich laut Vorgaben des Gesundheitsministerium das Corona-Testsystem umgestellt.

Ziel ist eine Reduktion auf maximal fünf gratis PCR-Tests pro Person und Monat. Zusätzlich gibt es fünf Antigen-Tests zur Selbstabnahme ("Wohnzimmertests") kostenlos in Apotheken zur Abholung. Bei den PCR-Tests will man in acht Bundesländer am Gurgel-System festhalten, einige Länder arbeiten auch an zusätzlichen Lösungen. Die Steiermark setzt ausschließlich auf Apotheken.

Laut Gesundheitsministerium werden künftig nur jene Tests, die behördlich angeordnet werden, nicht zu den fünf Gratis-PCR-Tests dazugezählt, ebenso Tests für Besuche für die Mitarbeiter von "vulnerablen Bereichen".

1450 entscheidet über Test

Wer Symptome hat, soll daher die Hotline 1450 anrufen. Dann erst wird entschieden, ob man einen behördlich angeordneten Test (abseits der fünf Gratis-Test pro Monat) durchführen kann. Sich selbst als "symptomatisch" einzustufen und somit zusätzliche Gratis-Tests zu erhalten, soll so verhindert werden. Eingestellt wird seitens des Wirtschaftsministeriums die Finanzierung betrieblicher Tests. Das Programm läuft Ende März aus, hieß es seitens des Wirtschaftsministeriums. Bisher erhielten teilnehmende Betriebe zehn Euro Pauschale pro durchgeführtem Test, hieß es aus dem Ressort.

Ein Datenabgleich zwischen den Bundesländern wird laut Gesundheitsministerium nicht erfolgen - man könnte also in jedem Bundesland jeweils die Gratis-Tests abrufen. Im Folgenden einen Übersicht über die geplanten bzw. in Ausarbeitung befindlichen Testsysteme in den jeweiligen Bundesländern:

Wien

In Wien will man jedenfalls das bewährte "Allesgurgelt"-Testsystem weiterführen. Aktuell wird auch an einer Kooperation mit den Apotheken gearbeitet, um auch diese Testschiene weiter fortführen zu können. Offen ist in Wien noch, wie jene Tests erledigt werden können, die über die fünf gratis PCR-Tests bzw. fünf Antigentests hinausgehen, konkret für Besuche in Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern. Eigene Teststraßen vor den jeweiligen Einrichtungen hat die Stadt bereits ausgeschlossen.

Die behördlichen Tests werden wie schon bisher abgewickelt - laut Bundesvorgabe sollen symptomatische Personen ja die Hotline 1450 anrufen. In Wien wird dann entweder ein Test direkt zuhause von einem Boten durchgeführt - oder aber man begibt sich in eine der Teststraßen. Ebenso möglich ist weiterhin der Test direkt beim Arzt. Die Stadt fürchtet allerdings eine massive Überlastung der Hotline 1450, wenn Personen, die selbst einen Verdacht auf Symptome haben, künftig nicht mehr einen Gurgeltest machen, sondern die Hotline anrufen.

Niederösterreich

Auch Niederösterreich setzt weiterhin auf das bewährte System "NÖ gurgelt" in Zusammenarbeit mit Spar und McDonalds. Ob die Apothekerkammer ihr Service fortsetzt, ist noch unklar. Die Kontrolle der Test-Anzahl soll über die Einmeldung bei der Abgabe der Tests erfolgen, die online registriert werden müssen. Die Probanden müssten wählen, welches Testsystem sie nutzen möchten. Grundsätzlich sollen für den jeweiligen Zeitraum nicht mehr "NÖ gurgelt" Testmaterialien als vorgesehen ausgegeben werden. Sollten dennoch mehr als fünf Tests im Monat abgegeben werden, weil etwa noch Restbestände vorhanden seien, wird keine Auswertung erfolgen. Offen ist auch hier noch das Vorgehen bei jenen Gratis-Tests, die über das Kontingent der fünf hinausgehen wird (für Besuche von Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern).

Burgenland

Im Burgenland schließen Ende März die Impf- und Testzentren (BITZ). Ab 1. April sind die fünf Gratis-PCR-Tests pro Person und Monat über "Gurgeln daheim" oder in Apotheken abzurufen. Ab dann erhält jeder Burgenländer nach Registrierung in der Gurgeltest-App (https://test.zmdx.at) pro Person und Monat fünf Gratis-PCR-Tests über die bisherigen Abhol- und Ausgabestellen (Spar oder Apotheken). Für Personen, die kein Smartphone und keinen Internetzugang haben, soll es ein alternatives Testangebot über die burgenländischen Apotheken geben. Für Verdachtsfälle sowie Freitestungen stehen im Burgenland wieder die Drive-in-Teststraßen des Roten Kreuzes zur Verfügung. Die COVID-19 Schutzimpfung wird künftig ausschließlich über die niedergelassenen Ärzte im Burgenland möglich sein.

Oberösterreich

In Oberösterreich kann man künftig die fünf Gratis-PCR-Tests entweder über die Aktion "ooe-gurgelt" (in Zusammenarbeit mit Spar) oder direkt in Apotheken abwickeln. Neu ist, dass man sich zu Monatsbeginn für eine der beiden Varianten entscheiden muss. In den Spar-Märkten erhält man die Testkits weiterhin in Packungen zu je zehn Stück. Diese Menge muss nun aber für zwei Monate reichen. Pro Monat sind nur fünf der PCRT-Tests einlösbar, mehr wird das Online-System nicht zulassen. Besucher in den Alten- und Pflegeheimen können ab April vor Ort einen kostenlosen Antigen-Test machen, ob das auch in den Spitälern möglich sein wird, ist noch offen. Für Verdachtsfälle bzw. für Menschen mit Symptomen bleibt 1450 wie bisher bestehen. Dazu wird es auch weiterhin eine eigene Schiene über das Rote Kreuz an den behördlichen Teststraßen geben. Für die Freitestung wird in bereits gewohnter Weise ein Gurgelset mit nach Hause gegeben.

Salzburg

Das Bundesland Salzburg wird aller Voraussicht nach das Modell "Salzburg gurgelt" fortsetzen, auch PCR-Tests in Apotheken sollen möglich sein. Die Test-Kits sollen in Spar-Märkten ausgegeben werden und können dort nach dem Test auch eingeworfen werden. Da man sich für jeden Test vorher online registrieren muss, erkenne das System automatisch, wenn jemand in einem Monat schon den sechsten Test zur Auswertung einreichen möchte. Unklar ist hingegen vorerst noch, wie verhindert werden soll, dass jemand nach den fünf Tests bei "Salzburg gurgelt" im selben Monat weitere Tests in einer Apotheke abgibt.

Steiermark

In der Steiermark wird es die fünf gratis PCR-Tests künftig nur in den Apotheken geben. Für die Kontrolle, wer wie viele bekommt, wird derzeit an einer eigenen digitalen Lösung gearbeitet. Diese soll den Mitarbeitern in den Apotheken zeigen, wer schon wie viele Tests erhalten hat. Wie Menschen, die in vulnerablen Bereichen arbeiten (bzw. für die Besucher derselben Bereiche), mehr als fünf Tests erhalten können, ist noch nicht ganz klar - soll aber ebenfalls auf lange Sicht über die Plattform funktionieren. Man denke über eine einfache Form der Erklärungen nach, hieß es vom Land Steiermark. Die behördlichen Testungen sollen über 1450 erfolgen.

Tirol

In Tirol werden die fünf kostenlosen PCR-Tests über "Tirol gurgelt" zur Verfügung stehen. Alternativ können die PCR-Gurgeltests auch in Apotheken durchgeführt werden. Auch dabei soll die Abwicklung digitale über "Tirol gurgelt" erfolgen, das Apothekenpersonal soll die Betroffenen bei der Durchführung unterstützen. Das Testergebnis könne dann auch wieder in der Apotheke abgeholt werden. Mehr als fünf Tests wird das digitale System nicht zulassen. Offen war zuletzt auch in Tirol. welche Personengruppe von einer erweiterten Testmöglichkeit Gebrauch machen könnte und wie viele Tests für sie zur Verfügung stehen sollen.

Kärnten

Auch in Kärnten bleibt die Aktion "Alles Gurgelt" aufrecht. Daneben war man zuletzt noch bemüht, ein zweites PCR-Testsystem - etwa für Personen ohne Smartphone - zu schaffen. Die Kontrolle, wer wie viele Tests pro Monat bereits abgeholt hat, soll wie bisher via Handy-App erfolgen. Noch nicht restlos geklärt ist, wie mit dem Mehrbedarf an PCR-Tests umgegangen werden soll, wie zum Beispiel von Personen, die Angehörige in Pflegeheimen oder Krankenhäusern besuchen wollen. Grob geplant ist, dass man sich diesbezüglich per E-Mail an die Tauernklinik (den Anbieter der Gurgeltests in Kärnten) wendet. Bezüglich der behördlich angeordneten Verdachtsfall-Testungen werden in Kärnten die dafür vorgesehenen Teststraßen in den Bezirkshauptstädten in Betrieb bleiben. Diese Tests werden auch in Zukunft über die Hotline 1450 abgewickelt.

Vorarlberg

In Vorarlberg werden die PCR-Screening-Testungen ab April weiterhin über die Plattform "Vorarlberg gurgelt" (www.vorarlberg.at/vorarlberggurgelt) abgewickelt. Somit stehen weiterhin 172 Annahme- und Abgabestellen für die PCR-Gurgel-Selbsttests zur Verfügung. Die Einhaltung der Obergrenze von fünf Gratistests pro Monat wird über die notwendige Registrierung auf der Plattform kontrolliert. Aktuell wird aber auch noch eine PCR-Testvariante über die Apotheken geprüft. Die konkrete Ausgestaltung der Gratistests für Besuche in Krankenhäusern oder Pflegeheimen ist auch in Vorarlberg noch offen, man will aber über die "Vorarlberg gurgelt"-Plattform eine Möglichkeit schaffen. Die behördlich angeordneten PCR-Testungen werden weiterhin in den Teststraßen durchgeführt.

Schultests

An den Schulen soll nach den Osterferien österreichweit nur mehr ein PCR-Test pro Woche durchgeführt werden. Bis zum Beginn der Ferien am 9. April wird wie bisher dreimal wöchentlich getestet (mindestens 2 PCR-Tests sowie 1 Antigentest). Antigentests werden nur mehr dann zur Verfügung gestellt, wenn es davor zu positiven Fällen gekommen ist. Die Maskenpflicht außerhalb der Klasse bleibt dagegen "bis auf weiteres" aufrecht.

ribbon Zusammenfassung
  • Ab April wird in Österreich laut Vorgaben des Gesundheitsministerium das Corona-Testsystem umgestellt.
  • Ziel ist eine Reduktion auf maximal fünf gratis PCR-Tests pro Person und Monat. Zusätzlich gibt es fünf Antigen-Tests zur Selbstabnahme ("Wohnzimmertests") kostenlos in Apotheken zur Abholung.
  • Bei den PCR-Tests will man in acht Bundesländer am Gurgel-System festhalten, einige Länder arbeiten auch an zusätzlichen Lösungen. Die Steiermark setzt ausschließlich auf Apotheken.
  • Laut Gesundheitsministerium werden künftig nur jene Tests, die behördlich angeordnet werden, nicht zu den fünf Gratis-PCR-Tests dazugezählt, ebenso Tests für Besuche für die Mitarbeiter von "vulnerablen Bereichen".
  • Wer Symptome hat, soll daher die Hotline 1450 anrufen. Dann erst wird entschieden, ob man einen behördlich angeordneten Test (abseits der fünf Gratis-Test pro Monat) durchführen kann.
  • Eingestellt wird seitens des Wirtschaftsministeriums die Finanzierung betrieblicher Tests. Das Programm läuft Ende März aus, hieß es seitens des Wirtschaftsministeriums.

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