Türkei
PKK-Gründer Öcalan begrüßt Entscheidung für Auflösung
Ich begrüße die auf dem historischen 12. Kongress (der PKK) gefassten Beschlüsse", hieß es in einer am Dienstag von der prokurdischen Partei DEM verbreiteten Erklärung Öcalans. Die PKK hatte vergangene Woche ihre Auflösung beschlossen, nachdem Öcalan dazu aufgerufen hatte.
Die DEM forderte die türkische Regierung zugleich zu "vertrauensbildenden Maßnahmen" vor dem Beginn des Islamischen Opferfestes am 6. Juni auf.
"Humane, konkrete und vertrauensbildende Schritte zu unternehmen, ohne sie auf die Zeit nach den Feiertagen zu verschieben, ist der richtige Weg für die Türkei, um voranzukommen", sagte der Co-Vorsitzende der DEM, Tuncer Bakirhan, vor Journalisten.
Freilassung politischer Gefangener gefordert
Bakirhan brachte zudem die Freilassung politischer Gefangener ins Spiel. "Am meisten hören wir Forderungen, kranke Gefangene vor dem Opferfest freizulassen", sagte der DEM-Chef.
Die PKK kämpfte seit 1984 gegen den türkischen Staat und für die Rechte der kurdischen Bevölkerung. Sie wird von Ankara und seinen westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestuft.
Mehr als 40.000 Menschen wurden bei den Kämpfen zwischen der PKK und der türkischen Armee getötet.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und sein rechtsnationalistischer Koalitionspartner MHP waren im Herbst überraschend auf den seit 26 Jahren auf der Gefängnisinsel Imrali vor Istanbul inhaftierten Öcalan zugegangen und hatten einen neuen Verhandlungsprozess gestartet.
Am 27. Februar rief Öcalan die PKK dann zur Auflösung und zum Gewaltverzicht auf. Zwei Tage später verkündete die PKK eine Waffenruhe. Ihre Auflösung beschloss die PKK dann laut ihrer am Montag veröffentlichten Erklärung bei einem Parteitag, der vergangene Woche im Irak stattfand.
Video: PKK löst sich auf: "Terrorismus wird bleiben"
Zusammenfassung
- Abdullah Öcalan, Gründer der seit 1978 bestehenden PKK, hat die Auflösung der Organisation begrüßt, nachdem er am 27. Februar dazu aufgerufen hatte.
- Die PKK, die seit 1984 gegen den türkischen Staat kämpfte und von Ankara sowie westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft wird, beschloss ihre Auflösung vergangene Woche beim 12. Parteikongress im Irak.
- Die prokurdische Partei DEM fordert von der türkischen Regierung vor Beginn des islamischen Opferfestes am 6. Juni vertrauensbildende Maßnahmen und spricht sich insbesondere für die Freilassung kranker politischer Gefangener aus.