Bericht
Epstein-Geburtstagsbuch: Auch Clinton unter Gratulanten
Erst kürzlich hatte das "Wall Street Journal" (WSJ) berichtet, dass US-Präsident Donald Trump im Jahr 2003 neben der Zeichnung einer nackten Frau Jeffrey Epstein zum Geburtstag gratuliert habe. Er habe geschrieben: "Happy Birthday - und möge jeder neue Tag ein wunderbares Geheimnis sein."
Der Brief sei in einem Album enthalten gewesen, das Epsteins damalige Freundin Ghislaine Maxwell zu seinem 50. Geburtstag zusammengestellt hatte.
Am Donnerstag lieferte das WSJ weitere Details zu dem Geburtstagsbuch. Es sei "professionell gebunden", außerdem habe es "mehrere Bände" umfasst und "enthielt ein Inhaltsverzeichnis".
Clinton mit Notiz im Buch
Neben Trump sollen noch weitere prominente Personen zu dem Buch beigetragen haben, darunter auch der ehemalige US-Präsident Bill Clinton.
In einer Notiz an Epstein hat er laut WSJ geschrieben: "Es ist beruhigend, nicht wahr, so lange durchgehalten zu haben, all die Jahre des Lernens und Wissens, der Abenteuer und [unleserliches Wort], und auch deine kindliche Neugier, den Antrieb, etwas zu bewegen, und den Trost von Freunden zu haben."
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Ein Sprecher Clintons lehnte eine Stellungnahme gegenüber dem Journal ab. Stattdessen verwies er auf eine frühere Erklärung des Ex-Präsidenten, in der er erklärt hatte, er habe mehr als ein Jahrzehnt vor Epsteins Verhaftung alle Verbindungen zu ihm abgebrochen. Zudem habe er keine Kenntnis von Epsteins Verbrechen gehabt.
Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, beging 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid.
Microsoft-Manager und Modedesigner im Buch
Unter den Gratulanten sollen sich in dem Buch noch fast 50 weitere - teils sehr bekannte - Menschen befinden. So habe die Modedesignerin Vera Wang darin etwa vorgeschlagen, dass Epstein bei der Reality-Dating-Show "Der Bachelor" der Star sein könnte.
Der Milliardär und ehemalige Microsoft-Manager Nathan Myhrvold hingegen habe Fotos von einer kürzlichen Reise nach Afrika versprochen: "Sie schienen passender zu sein als alles, was ich in Worte fassen könnte." Die Bilder würden "einen schreienden Affen, sich paarende Löwen und Zebras und ein Zebra, dessen Penis zu sehen war", zeigen, so das WSJ.
Ein Sprecher von Myhrvold erklärte, dass der ehemalige Microsoft-Manager sich nicht an die Einreichung erinnern könne. Er kenne Epstein lediglich als Spender für wissenschaftliche Forschung und teile "regelmäßig Fotos von Tieren".
Trump klagte WSJ und Murdoch
Trump seinerseits klagte das WSJ. Er sei nicht der Autor des Glückwunsch-Briefs zu Epsteins 50. Geburtstag. Der Artikel sei falsch und verleumderisch.
Bei den zwei Klagepunkten nennt Trump jeweils einen Betrag von mindestens zehn Milliarden Dollar (8,58 Mrd. Euro), die er als Wiedergutmachung haben will. Trump klagt unter anderem gegen Medienmogul Rupert Murdoch, die WSJ-Herausgeberfirma Dow Jones sowie die beiden Reporter, die den Artikel geschrieben hatten.
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Zusammenfassung
- Nicht nur US-Präsident Donald Trump, sondern auch Ex-US-Präsident Bill Clinton dürfte Jeffrey Epstein zum Geburtstag gratuliert haben.
- Das "Wall Street Journal" berichtet von einem Album zum damals 50. Geburtstag des verurteilten Sexualstraftäters, in dem noch weitere prominente Namen auftauchen.
- Trump seinerseits klagte das WSJ. Er sei nicht der Autor des Glückwunsch-Briefs zu Epsteins 50. Geburtstag.