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Am Jahrestag

Neue Festnahme im Umfeld des Swift-Anschlagsplaners

07. Aug. 2025 · Lesedauer 3 min

Heute vor einem Jahr wurden die Konzerte des Pop-Superstars Taylor Swift im Wiener Praterstadion abgesagt. Es gab mutmaßliche Terrorpläne. Die Ermittlungen gegen den Hauptverdächtigen dauern bis heute an. Wie PULS 24 erfuhr, gab es erst am Mittwoch eine weitere Festnahme in seinem Umfeld.

Während der 20-jährige Beran A. aus Ternitz weiter in Untersuchungshaft sitzt und auf eine Anklage gegen ihn und einen Gerichtstermin wartet, durchleuchten die Behörden weiterhin sein Umfeld. 

Wie PULS 24 und der "Standard" exklusiv erfuhren, gab es erst am Mittwoch in den frühen Morgenstunden - rund ein Jahr nachdem die mutmaßlichen Pläne von Beran A. bekannt wurden - eine weitere Festnahme in Niederösterreich.

Weitere Festnahme rund um Swift-Anschlagsplaner

Auf den Verdächtigen dürfte man durch Chats mit A. gekommen sein. Wie die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt bestätigte, wurde ein 20-jähriger österreichischer Staatsbürger festgenommen, der Kontakt mit Beran A. gehabt haben soll. 

Schwere Vorwürfe

Ermittelt wird wegen des Verdachts auf terroristische Vereinigung, außerdem wegen eines mutmaßlichen Verstoßes gegen das Waffengesetz, wegen Verdachts auf Erpressung und wegen mutmaßlicher Kindesmissbrauchsdarstellungen. Weitere Details sind noch nicht bekannt. 

Die Staatsanwaltschaft sieht Tatbegehungs- und Verdunkelungsgefahr und hat die Untersuchungshaft beantragt. Die Behörde betont aber, dass die festgenommene Person nicht im Zusammenhang mit den mutmaßlichen Anschlagsplänen gegen das Swift-Konzert steht. 

Das Netzwerk des Beran A. 

Bis die Ermittlungen gegen Beran A. selbst abgeschlossen sind, wird es wohl nicht mehr allzu lange dauern. Der 20-jährige mit nordmazedonischer Migrationsgeschichte wurde von Ermittlern mutmaßlich beim Hantieren mit Sprengstoff im Garten beobachtet, ehe er am 7. August 2024 festgenommen wurde. 

Die Ermittlungen in seinem Umfeld offenbarten ein IS-Netzwerk: Ein 19-jähriger Iraker und ein 18-jähriger Österreicher wurden bereits zu zweijährigen Haftstrafen verurteilt - wegen des Verbreitens von IS-Propaganda. 

Außerdem offenbarten Chats, dass Beran A. mutmaßlich schon im März 2024 mit zwei weiteren Verdächtigen aus Österreich im Ausland Anschläge verüben wollte. 

Beran A. sollte in Dubai zuschlagen - vor Ort dürfte er einen Rückzieher gemacht haben. Ein 20-jähriger Slowake sollte in Istanbul zuschlagen. Auch er traute sich offenbar nicht, wurde danach vom Verfassungsschutz beobachtet und im April festgenommen. Nur Hasan E. soll in Mekka einen Anschlag mit einem Messer verübt haben. Er wartet in Saudi-Arabien auf seinen Prozess. 

Zusätzlich steht derzeit in Deutschland ein 15-jähriger Syrer vor Gericht, der Beran A. bei Anschlagsvorbereitungen geholfen haben soll. Er soll eine Bombenanleitung übersetzt haben und Kontakt zu einem IS-Mitglied hergestellt haben. Ein Urteil soll dort Ende August fallen. 

Zusammenfassung
  • In Niederösterreich wurde am Mittwoch ein 20-jähriger österreichischer Staatsbürger aus dem Umfeld des mutmaßlichen Taylor-Swift-Anschlagsplaners Beran A. festgenommen.
  • Die Festnahme steht laut Staatsanwaltschaft nicht im Zusammenhang mit den Anschlagsplänen gegen das Swift-Konzert, es besteht jedoch Verdacht auf terroristische Vereinigung, Verstoß gegen das Waffengesetz und Besitz von Kindesmissbrauchsdarstellungen.
  • Im Netzwerk von Beran A. wurden bereits ein 19-jähriger Iraker und ein 18-jähriger Österreicher zu jeweils zwei Jahren Haft verurteilt, weitere Ermittlungen und Prozesse laufen gegen Verdächtige in Österreich, Deutschland und Saudi-Arabien.