Russland gegen USA: Stellvertreterkrieg in der Ukraine?

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In PULS 24 "Politik Insider" traf Politikwissenschaftler Ralph Janik auf den ehemaligen EU-Parlamentarier Andreas Mölzer (FPÖ). Sie sprachen über die Russland-Sanktionen und ob auf ukrainischen Boden ein Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland ausgetragen wird.

Seit sechs Monaten herrscht inzwischen Krieg in der Ukraine. Am 24. Februar marschierten die Truppen von Wladimir Putin in das unabhängige Land ein. Der Westen unterstützt die Ukraine mit Waffenlieferungen und belegt Russland mit Wirtschaftssanktionen.

Kann man in diesem Fall von einem Stellvertreterkrieg gegen Russland sprechen? Andreas Mölzer (FPÖ), ehemaliger EU-Parlamentarier, sieht dies so. "Man könnte den Eindruck haben, dass da ein Stellvertreterkrieg geführt wird", der zwischen den USA und Russland stattfindet, sagte er bei den "Politik-Insidern" auf PULS 24. Die Rolle der Europäer sei dabei eine unglückliche, denn sie seien durch hohe Energiepreise und Inflation die Leidtragenden.

Politikwissenschaftler Ralph Janik will nicht so weit gehen. "Im weitesten Sinne" könne man den Ukraine-Krieg zwar als solchen verstehen. Die Bezeichnung als "Stellvertreterkrieg" würde aber unterstellen, dass die Ukraine nur das tue, "was die USA sagt". Man dürfte der Ukraine nicht die eigene "Handlungsbereitschaft, den Handlungsbereich und die Handlungsfähigkeit" nehmen. So gesehen lehnt er diese Bezeichnung ab. 

Oberst: Ukraine-Krieg wird "in unseren Heimatländern" entschieden

Die Ukraine ist allerdings zweifellos von der Hilfe des Westens abhängig, wie auch Bundesheer-Oberst Markus Reisner im PULS 24 Interview analysiert. Der Ukraine-Krieg werde "in unseren Heimatländern" entschieden. Die Ukraine müsse deshalb signalisieren, "dass sie weiter handlungsfähig ist", um zu zeigen: "Es macht Sinn, sie weiter zu unterstützen". Das habe sie mit den Angriffen auf der Krim getan, nachdem sie im Süden nicht erfolgreich waren.

Mehr dazu: 

ribbon Zusammenfassung
  • Seit sechs Monaten herrscht inzwischen Krieg in der Ukraine. Der Westen unterstützt die Ukraine mit Waffenlieferungen und belegt Russland mit Wirtschaftssanktionen.
  • Kann man in diesem Fall von einem Stellvertreterkrieg gegen Russland sprechen?
  • Andreas Mölzer (FPÖ), ehemaliger EU-Parlamentarier, sieht dies so.
  • Politikwissenschaftler Ralph Janik will hingegen nicht so weit gehen.

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