Simion und Dan in Stichwahl um rumänisches Präsidentenamt
Antonescu lag bei 20,52 Prozent und kann, im Gegensatz zu Dan, kaum noch auf weitere Stimmen hoffen. Der unterlegene Kandidat der Regierungskoalition sagte vor der Presse, dass der aktuelle Stand aus seiner Sicht nicht mehr zu kippen sei und dankte den drei Koalitionsparteien für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung.
Politikbeobachter standen wegen des haushohen Teilsiegs Simions unter Schock. Noch im Spätherbst habe dieser kaum 14 Prozent der abgegebenen Stimmen eingefahren, hieß es. Binnen weniger Monate habe es Simion aber geschafft, seinen Stimmanteil mehr als zu verdoppeln. Entsprechend ziehe der 38-Jährige als deutlicher Favorit in die Endrunde des Präsidentenrennens ein - das proeuropäische Lager werde Mühe haben, seinen Durchmarsch zu verhindern, so die übereinstimmende Meinung von Politologen.
Bei der Abstimmung handelte es sich um eine Wiederholungswahl. Rumäniens oberstes Gericht hatte die Wahl vom November wegen illegaler Einflussnahme Russlands annulliert, eine Wiederholung angeordnet und den rechtsextremen und pro-russischen Kandidaten Calin Georgescu, der als Sieger hervorgegangen war, ausgeschlossen. Daraufhin trat Simion in seine Fußstapfen. Er galt im Vorfeld als Favorit. Simion lehnt Militärhilfen für das von Russland angegriffene Nachbarland Ukraine ab.
Zusammenfassung
- George Simion führt mit 40,26 % der Stimmen die Präsidentschaftswahl in Rumänien an, gefolgt von Nicusor Dan mit 20,75 %, während Crin Antonescu mit 20,52 % kaum Chancen auf die Stichwahl hat.
- Die Wahl wird am 18. Mai wiederholt, nachdem das oberste Gericht Rumäniens die vorherige Wahl wegen illegaler russischer Einflussnahme annulliert hatte.
- Simion, der als rechtsextremer und pro-russischer Kandidat gilt, hat seinen Stimmenanteil seit dem Herbst mehr als verdoppelt und lehnt Militärhilfen für die Ukraine ab.