Riesige Datensätze über Menschenrechtsgräuel in Syrien
Dem Bericht zufolge legen die Daten offen, wie in Syrien bis zu Assads Sturz im Dezember 2024 Menschen bespitzelt, eingesperrt und zu Tode gefoltert wurden. Der größte Teil der Leichen auf den Fotos zeigt demnach Anzeichen von Unterernährung, viele Leichen seien bis auf die Knochen abgemagert. Außerdem seien Spuren massiver Gewalt sichtbar, die auf systematische Folter hinwiesen.
Recherchen zeigen dem Bericht zufolge, dass Militärkrankenhäuser bei der Repression in Syrien eine wichtige Rolle spielten. So hätten Ärzte aus dem Harasta-Militärkrankenhaus in Damaskus Totenscheine von Häftlingen abgezeichnet und unabhängig von der eigentlichen Todesursache standardmäßig "Herzstillstand" vermerkt. Überlebende Häftlinge berichteten dem Bericht zufolge von einer eigenen Folteretage in dem Krankenhaus. Dem Bericht zufolge ergaben Recherchen, dass früher in dem Krankenhaus beschäftigte Ärzte heute in Deutschland praktizieren.
Die Unterlagen wurden dem Bericht zufolge dem NDR zugespielt, der sie mit dem WDR, der "Süddeutschen Zeitung", dem Internationalen Consortium Investigativer Journalisten (ICIJ) und zahlreichen internationalen Medienpartnern geteilt habe. Die Ergebnisse der gemeinsamen Recherchen werden demnach ab sofort weltweit unter dem Titel "Damascus Dossier" veröffentlicht.
Bashar al-Assad herrschte fast ein Vierteljahrhundert in Syrien, bis er am 8. Dezember 2024 von Kämpfern der islamistischen Miliz HTS und verbündeten Verbänden gestürzt wurde und nach Moskau floh. Assad werden massive Menschenrechtsverstöße sowie Kriegsverbrechen vorgeworfen, darunter Folter und Ermordung von Andersdenkenden sowie der Einsatz von Giftgas im Bürgerkrieg.
Zusammenfassung
- Unveröffentlichte Fotos und Dokumente belegen mit zehntausenden Bildern das Ausmaß systematischer Folter, Unterernährung und Tötung von Häftlingen in Syrien unter Bashar al-Assad.
- Militärkrankenhäuser wie das Harasta-Militärkrankenhaus in Damaskus spielten eine entscheidende Rolle, indem Ärzte Totenscheine routinemäßig mit 'Herzstillstand' ausstellten und Überlebende von einer eigenen Folteretage berichteten.
