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Papst Franziskus erstmals in einem Fernsehstudio

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Der italienische Fernsehsender Rai 1 hat am Sonntagvormittag ein Interview mit Papst Franziskus gesendet. Für das Gespräch im Rahmen der katholischen Sendung "A Sua immagine" (Nach seinem Ebenbild) hatte der Kirchenführer erstmals überhaupt ein Fernsehstudio betreten. "Die Medien müssen den Menschen helfen, sich zu finden, sich zu verstehen, Freundschaften zu schließen", sagte Papst Franziskus auf die Fragen der Moderatorin Lorenza Bianchetti.

Zu Beginn des Interviews sagte der Papst, dass er noch nie in einem Fernsehstudio gewesen sei. "Ja, es gab eines in der Diözese von Buenos Aires, aber es war sehr klein", erinnerte er sich. Auf eine Frage zu seinem Gesundheitszustand sagte er: "Ich lebe noch". Im März war der Papst wegen Atembeschwerden in die römische Polikinik "Agostino Gemelli" eingeliefert worden. Das Fernsehstudio erreichte er im Rollstuhl.

Das Fernsehinterview war vom Priester Marco Pozza, Seelsorger des Gefängnisses von Padua, organisiert worden. Eigentlich hätte es am 29. März in einem römischen Gefängnis aufgezeichnet werden sollen. Der Termin platzte jedoch, weil der Papst genau an diesem Tag in die Gemelli-Klinik gebracht wurde.

Mit der Moderatorin besprach Papst Franziskus die großen aktuellen Themen dieser Zeit. Er sprach über die Schwierigkeiten, denen jeder im täglichen Leben begegne, über die Aggressivität, die das soziale Leben durchdringe, und schließlich über die Rolle, die Kommunikation und Information in diesem Szenario spielen müssten.

Im Studio anwesend waren eine Nonne aus Turin, Agnese Rondi, die sich um Menschen mit Behinderungen kümmert, sowie Fausto Desalu, Olympiasieger in der 4x100-Meter-Sprintstaffel. Er wurde als Kind nigerianischer Einwanderer in Italien aufgenommen. Gekommen waren auch Serena und Matteo, ein junges Elternpaar, das Papst Franziskus im Gemelli-Krankenhaus kennengelernt hatte. Die beiden waren vom Heiligen Vater umarmt worden, nachdem sie ihre kleine Tochter verloren hatten.

Die religiöse Sendung wird in Kooperation mit der italienischen Bischofskonferenz und der Rai bereits seit 26 Jahren produziert und immer Sonntagvormittag vor dem Angelus-Gebet des Papstes ausgestrahlt. Franziskus hatte der Sendung bereits 2022 anlässlich einer Sondersendung zum Karfreitag ein Interview gegeben. Am 4. März dieses Jahres empfing das Kirchenoberhaupt zudem die Redaktion in Audienz. Dabei gab er auch bekannt, die religiöse Sonntagssendung gelegentlich auch selbst zu schauen. Der Redaktion gab er mit, sie solle weiterhin Solidarität stärken und Gleichgültigkeit abbauen sowie Menschen in Not eine Stimme geben.

Beim Angelus-Gebet am Sonntag rief der Papst die auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen zu Gebeten für den Frieden in der Ukraine auf. Er kondolierte auch den Familien der Todesopfer des Bahnunglücks in Indien. Bei dem Unglück in einer ländlichen Gegend des Bezirks Balasore, gut 200 Kilometer südwestlich von Kolkata (früher: Kalkutta), kamen mehr als 260 Menschen ums Leben.

ribbon Zusammenfassung
  • Der italienische Fernsehsender Rai 1 hat am Sonntagvormittag ein Interview mit Papst Franziskus gesendet.
  • Für das Gespräch im Rahmen der katholischen Sendung "A Sua immagine" hatte der Kirchenführer erstmals überhaupt ein Fernsehstudio betreten.
  • "Die Medien müssen den Menschen helfen, sich zu finden, sich zu verstehen, Freundschaften zu schließen", sagte Papst Franziskus auf die Fragen der Moderatorin Lorenza Bianchetti.