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Orban-Kongress: Lichte Reihen bei Kickls Anti-EU-Rede?

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In seiner Rede bei der rechten CPAC-Konferenz in Ungarn holte FPÖ-Chef Herbert Kickl gegen die EU aus. In der offiziellen Übertragung war allerdings zu sehen, dass die meisten Teilnehmer während seiner Rede den Saal verließen.

In Budapest versammeln sich rechte Politiker aus aller Welt bei der zweitägigen, internationalen "Conservative Political Action Conference" (CPAC). Auch FPÖ-Bundesobmann Herbert Kickl war geladen, er hielt in einer Videobotschaft eine Rede auf Deutsch vor dem internationalen Publikum.

Laut dem Veranstaltungsprogramm hätte Kickls Videobotschaft beim Plenum mit dem Titel "No Country for Woke Men" zwischen 14 und 16 Uhr zugespielt werden sollen. Im offiziellen Livestream der Veranstaltung war jedoch zu sehen, dass die Video-Rede des FPÖ-Chefs erst am Ende des Plenums eingespielt wurde, als die Teilnehmer im Saal bereits ihre Plätze verlassen.

Nach Ende der Videobotschaft ist abermals der Konferenz-Saal zu sehen, die sichtbaren Sitzreihen sind kaum besetzt.

CPAC in Ungarn, vor und nach Kickls Rede

"Schein-Regierung ohne Volk" und "selbsternannte Elite"

Der FPÖ-Chef beschwor in seiner zehnminütigen Videobotschaft den Kampf gegen Migration, gegen Werte, die er nicht normal finde, und vor allem gegen die Europäische Union. Diese sei "eine Schein-Regierung ohne Volk", wetterte Kickl. Die EU-Kommission mit Ursula Von der Leyen an der Spitze gefalle sich "als eine selbsternannte Elite".

Die anderen EU-Staaten sollten sich laut Kickl an Ungarn ein Vorbild nehmen. Er betonte, dass auch Österreich eine "Festung" werden sollte, wie er bereits in seiner Rede zum 1. Mai sagte. "Ungarn ist ein Hort der nationalen Selbstbestimmung und des Widerstandes gegen den globalistischen Zugriff aus Brüssel."

Ungarn würde sich auch als NATO-Mitglied gegen die "kriegslüsterne Sanktionspolitik" der EU stemmen und sich für Frieden zwischen Russland und der Ukraine einsetzen, lobte der FPÖ-Chef und kritisierte gleichzeitig Österreich: "Eine Position, zu der die Regierung des neutralen Österreich vor lauter EU-Hörigkeit nicht fähig ist."

Gemeinsame Feinde der Rechten

Bei der CPAC-Konferenz wettern die Redner gegen alles, was nicht in ihr Weltbild passt. Dieser Konsens würde die Rechten verbinden, über die eigenen nationalen Interessen hinweg, analysiert der Historiker Bernhard Weidinger im Interview mit PULS 24

Das zweitägige Treffen - ursprünglich eine wichtige Veranstaltung für Hoffnungsträger der US-Republikaner - begann am Donnerstag in Budapest. "Gegründet 1974, bringt die CPAC hunderte konservative Organisationen und tausende Aktivisten zusammen", heißt es auf der Webseite.

Tatsächlich versammeln sich mittlerweile auch viele rechtsextreme Vertreter politischer Parteien und Strömungen bei den Treffen, die seit wenigen Jahren weltweit stattfinden.

ribbon Zusammenfassung
  • In seiner Rede bei der rechten CPAC-Konferenz in Ungarn holte FPÖ-Chef Herbert Kickl gegen die EU aus.
  • Groß dürfte sein Publikum aber nicht gewesen sein.
  • In der offiziellen Übertragung war zu sehen, dass die meisten Teilnehmer während seiner Rede den Saal verließen.

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