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Niederländischer Luftangriff in Afghanistan 2007 war unrechtmäßig

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Der Luftangriff auf zivile Gelände in Afghanistan hat für die Niederlande nun Konsequenzen.

Niederländische F-16-Kampfjets hatten im Zuge der Kämpfe zwischen internationalen Truppen und den radikalislamischen Taliban in den frühen Morgenstunden des 17. Juni 2007 nahe der strategisch wichtigen Stadt Chora in der Provinz Urusgan 27 Bomben abgeworfen. 18 davon trafen umzäunte zivile Gelände, sogenannte Kalas, und töteten mehrere Zivilisten.

Soldaten nicht ordnungsgemäß gehandelt

Die Niederlande müssen wegen des tödlichen Angriffs ihrer Streitkräfte auf Zivilisten den Hinterbliebenen nun Schadensersatz zahlen. Die Soldaten hätten nicht ordnungsgemäß zwischen militärischen und zivilen Zielen unterschieden. Vier Afghanen, die mindestens 18 Angehörige bei dem Vorfall verloren, hatten die niederländische Regierung verklagt.

Die Anwälte der niederländischen Regierung hatten argumentiert, die Taliban hätten die "Kalas" für militärische Zwecke genutzt. Obwohl dort Zivilisten lebten, seien die Angriffe deshalb gerechtfertigt gewesen. Die Richter wiesen dieses Argument jedoch zurück, da vor dem Angriff mindestens 15 Stunden keine Schüsse in dem Gebiet gefallen seien.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Niederlande müssen wegen des tödlichen Angriffs ihrer Streitkräfte auf Zivilisten den Hinterbliebenen nun Schadensersatz zahlen.
  • Die Soldaten hätten nicht ordnungsgemäß zwischen militärischen und zivilen Zielen unterschieden.