APA/GEORG HOCHMUTH

Nepp zum Parteichef der Wiener FPÖ gewählt

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Dominik Nepp wurde am Sonntag zum Parteichef der Wiener FPÖ gewählt. Fast 98 Prozent der Delegierten stimmten für Nepp.

In der Messe Wien fand am Sonntag der 36. ordentliche Landesparteitag der Wiener FPÖ statt. Die Wiener Blauen wählten dabei den bereits geschäftsführenden Obmann Dominik Nepp (39) endgültig zum Parteichef.

97,86 Prozent der gültigen abgegebenen Stimmen entfielen auf ihn. 385 Stimmzettel wurden bei der Obmann-Wahl abgegeben, wovon 12 ungültig waren. 365 der gültigen Stimmen entfielen auf Nepp. Gegenkandidaten gab es keine.

Nepp kritisiert Regierung und Ludwig

In seiner Rede vor der Abstimmung griff Nepp das Corona-Krisenmanagement der Regierung an. Er sprach von "Feuerwerk, was die an Wahnsinn verbrochen haben" und erteilte der Bundesregierung den Auftrag: "Laufpass statt Impfpass". Auch den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig kritisierte Nepp scharf. Ludwig sei der "Totengräber der Wiener Wirtschaft und der Wiener Gesellschaft."

In Richtung Bundesparteiobmann Norbert Hofer und Klubobmann Herbert Kickl sagte er, dass die "freiheitliche Familie geschlossen" hinter beiden stehe. In den letzten Wochen war darüber berichtet worden, dass die Einführung der Maskenpflicht im Parlament zu einem Zwist zwischen Hofer und Kickl geführt haben soll.

Hofer: Enthüllungen, "die Regierung erschüttern werden"

Bei ihren Reden am Sonntag waren weder Hofer noch Kickl auf den angeblichen Konflikt eingegangen. Bundesparteiobmann Hofer sprach aber von Enthüllungen im Mai, die "die Regierung erschüttern werden", ohne auf nähere Details einzugehen. Die Dinge würden "sich in den nächsten Monaten für uns sehr verändern." Die FPÖ werde danach "wieder vorne mit dabei", zeigte sich der Bundesparteiobmann überzeugt.

Parteitag mit rund 400 Delegierten

Dominik Nepp hätte bereits im Vorjahr offiziell zum Wiener Parteichef gekürt werden sollen, der erste Corona-Shutdown machte aber einen Strich durch die Rechnung. 

Rund 400 Delegierte nahmen am Parteitag teil. Sie saßen in größerem Abstand auf Einzeltischen und mussten während des Parteitags eine Maske tragen - was die Hausordnung der Messe vorschreibt, wie betont wird. Auch FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl, ein erklärter Maskengegner, hielt sich an die Regelung. 

Nepp trat Nachfolge von Strache an

Domink Nepp, damals nicht amtsführender Vizebürgermeister im Rathaus und aktuell nicht amtsführender Stadtrat, wurde 2019 vom Vorstand designiert. Er musste nach dem blauen Ibiza-Debakel in die Fußstapfen von Heinz-Christian Strache treten - der bis zu seinem Rücktritt nicht nur Bundesobmann, sondern auch Landesparteichef der Wiener Blauen war.

Der Start für den designierten Chef gestaltete sich nicht unbedingt einfach: Bei der Wien-Wahl im Vorjahr setzte es für die FPÖ große Verluste. Die Blauen stürzten um mehr als 23 Prozentpunkte auf einen Stimmanteil von knapp über sieben Prozent ab.

ribbon Zusammenfassung
  • Dominik Nepp wurde am Sonntag zum Parteichef der Wiener FPÖ gewählt.
  • 97,86 Prozent der gültigen abgegebenen Stimmen entfielen auf ihn.
  • 385 Stimmzettel wurden bei der Obmann-Wahl abgegeben, wovon 12 ungültig waren. 365 der gültigen Stimmen entfielen auf Nepp. Gegenkandidaten gab es keine.
  • In seiner Rede vor der Abstimmung griff Nepp das Corona-Krisenmanagement der Regierung an.
  • Er sprach von "Feuerwerk, was die an Wahnsinn verbrochen haben" und erteilte der Bundesregierung den Auftrag: "Laufpass statt Impfpass".
  • Auch den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig kritisierte Nepp scharf. Ludwig sei der "Totengräber der Wiener Wirtschaft und der Wiener Gesellschaft."