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Militärexperte über Kurz-Aussage zur Ukraine: "Eingebildeter Ungebildeter"

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"Noch jeder Krieg hat irgendwann mit Verhandlungen geendet", steuerte Ex-Kanzler Sebastian Kurz seine Expertise zum Ukraine-Krieg bei. Die Geschichte beweist das Gegenteil, fand nicht nur Militärexperte Gerald Karner. Kurz wurde von mehreren Seiten für seine Aussage kritisiert und verspottet.

Das Interview, das Ex-Kanzler Sebastian Kurz dem Schweizer Boulevardblatt "Blick" zur Lage in der Ukraine gab, brachte am Samstag Experten und Medien dazu, in die Tasten zu greifen, um Kurz zum Teil heftig zu widersprechen. Jeder Krieg habe irgendwann mit Verhandlungen geendet, so Kurz.

Kapitulation beendete Zweiten Weltkrieg

Militärexperte Gerald Karner stellte auf Twitter simpel fest: "Wenn man einen eingebildeten Ungebildeten die Welt erklären lässt. Der Zweite Weltkrieg endete mit einer bedingungslosen Kapitulation." Die Politologin und Grünen-Abgeordnete Ewa Ernst-Dziedzic erklärte auf Twitter: "Nein, nicht jeder Krieg endete mit Verhandlungen. Wenn er schon 2014 gewusst hat, was Putin denkt, wieso wurde er als Außenminister nicht aktiv?"

Alliierte haben in Normandie nicht verhandelt

Einige Social Media-Nutzer posteten ein einfaches "Nein". Der stellvertretende SPÖ-Klubchef Jörg Leichtfried landete einen Vergleich mit 1944: "Zumindest die Alliierten kamen nicht in die Normandie um zu verhandeln." Andere führten etwa die Kriege im ehemaligen Jugoslawien, am Golf und in Afghanistan ins Treffen. Die "Krone" titelte mit "Historischer Holler".

Brandstätter: "Kurz ungebildet"

"Eine einfache Lösung gibt es nicht. Die Situation ist viel zu verfahren", hatte Kurz in dem Interview u.a. gesagt. "Doch die gute Nachricht: Noch jeder Krieg hat irgendwann mit Verhandlungen geendet", so der frühere Kanzler. Das wollten etliche Beobachter des politischen Geschehens nicht so stehen lassen. Die Schriftstellerin Julya Rabinowich twitterte, "mit Hitler wurde ja vorzüglich verhandelt!"c

ribbon Zusammenfassung
  • "Noch jeder Krieg hat irgendwann mit Verhandlungen geendet", steuerte Ex-Kanzler Sebastian Kurz seine Expertise zum Ukraine-Krieg bei. Die Geschichte beweist das Gegenteil, fand nicht nur Militärexperte Gerald Karner.
  • "Wenn man einen eingebildeten Ungebildeten die Welt erklären lässt. Der Zweite Weltkrieg endete mit einer bedingungslosen Kapitulation", twitterte Gerald Karner zur Aussage von Kurz.
  • Der stellvertretende SPÖ-Klubchef Jörg Leichtfried landete einen Vergleich mit 1944: "Zumindest die Alliierten kamen nicht in die Normandie um zu verhandeln."
  • Andere führten etwa die Kriege im ehemaligen Jugoslawien, am Golf und in Afghanistan ins Treffen oder twitterten einfach "nein". Die "Krone" titelte mit "Historischer Holler".
  • Andere führten etwa die Kriege im ehemaligen Jugoslawien, am Golf und in Afghanistan ins Treffen. Die "Krone" titelte mit "Historischer Holler".

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