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Los Angeles

US-Senator Padilla aus Pressekonferenz von Ministerin gezerrt

13. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Der demokratische US-Senator Alex Padilla ist bei einer Pressekonferenz mit Heimatschutzministerin Kristi Noem von Sicherheitskräften rabiat aus dem Raum gezerrt und in Handschellen gelegt worden.

Der Politiker aus Kalifornien hatte die Republikanerin unterbrochen, als diese sich vor Ort zu den Protesten in Los Angeles äußerte. Senatoren genießen in den Vereinigten Staaten traditionell eine herausgehobene Stellung - entsprechend ungewöhnlich ist der Vorfall.

Auf Videoaufnahmen ist zu sehen und zu hören, wie Padilla seinen Namen und seine Position nennt und dann während Noems Äußerungen ruft: "Ich habe Fragen." Noch während er spricht, greifen Sicherheitskräfte ein, packen ihn und zerren ihn aus dem Raum.

Dabei ist Padilla noch zu hören, wie er "Hände weg" ruft. Im Flur wird er von Beamten der Bundespolizei FBI zu Boden gebracht und in Handschellen gelegt. 

Ob den Einsatzkräften in dem Moment bewusst war, dass es sich um einen amtierenden US-Senator handelte, blieb zunächst unklar.

Harris: "beschämender und atemberaubender Machtmissbrauch"

Auf X äußerte sich Kamala Harris kritisch gegenüber dem Vorfall. "US-Senator Alex Padilla vertrat die Millionen von Kaliforniern, die Antworten auf das Vorgehen der Regierung in Südkalifornien fordern", schrieb sie.

Dieser Vorfall sei ein "beschämender und atemberaubender Machtmissbrauch". Padilla sitzt seit 2021 im US-Senat. Er war als Nachfolger von Kamala Harris berufen worden, nachdem diese als Vizepräsidentin unter dem damaligen Präsidenten Joe Biden ins Weiße Haus gewechselt war.

 Padilla - ein Sohn mexikanischer Einwanderer - ist der erste Latino, der den Bundesstaat Kalifornien im Senat in Washington vertritt.

https://x.com/KamalaHarris/status/1933246766683729988

Ministerin: Verhalten Padillas war "nicht angemessen"

Noem äußerte sich noch während der laufenden Pressekonferenz zu dem Vorfall. Sie sagte, sie kenne den Senator nicht persönlich und übte Kritik am Vorgehen des Senators: "Ich denke, alle in Amerika würden zustimmen, dass das nicht angemessen war."

 Sie selbst habe unterdessen das Gespräch mit dem kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom gesucht - nach ihren Angaben ohne Erfolg. Newsom nannte das Vorgehen kurz darauf auf der Plattform X "ungeheuerlich, diktatorisch und beschämend." 

Trump und seine Leute seien außer Kontrolle geraten. Das müsse sofort enden.

"Wie er aus diesem Raum gezerrt wurde, ist falsch und krank"

Der Vorgang rief auch Kritik unter den Republikanern von Trump hervor. "Senator Padilla ist ein großer, hochgewachsener Mann, und zu sehen, wie er aus diesem Raum gezerrt wurde, ist falsch und krank", sagt die republikanische Senatorin Lisa Murkowski im Kapitol. 

Der Minderheitsführer im Senat Chuck Schumer erklärt: "Ich habe gerade etwas gesehen, das mir den Magen umgedreht hat - die Misshandlung eines US-Senators."

Er fordert: "Wir brauchen sofort Antworten darauf, was zum Teufel da passiert ist." Später teilte das Heimatschutzministerium mit, Noem habe im Anschluss an den Vorfall ein 15-minütiges Gespräch mit Padilla geführt.

Video: Eskalation in L.A.: Jetzt auch Marines im Einsatz

Zusammenfassung
  • Der demokratische US-Senator Alex Padilla ist bei einer Pressekonferenz mit Heimatschutzministerin Kristi Noem von Sicherheitskräften rabiat aus dem Raum gezerrt und in Handschellen gelegt worden.
  • Der Politiker aus Kalifornien hatte die Republikanerin unterbrochen, als diese sich vor Ort zu den Protesten in Los Angeles äußerte.
  • Senatoren genießen in den Vereinigten Staaten traditionell eine herausgehobene Stellung - entsprechend ungewöhnlich ist der Vorfall.