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London: Konflikte um russische Armee zeigen schwierige Lage

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Britische Geheimdienste werten Spannungen zwischen der russischen Regierung und der russischen Söldnertruppe Wagner als Zeichen für die prekäre Lage im Ukraine-Krieg.

Die teils öffentlich ausgetragenen Konflikte machten deutlich, wie schwierig es in der aktuellen russischen Offensive sei, ein ausreichendes Niveau an Personal und Munition aufrechtzuerhalten, hieß es am Dienstag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Prigoschin verlangt Munition von Moskau

Der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, hatte bereits mehrmals Kritik an der russischen Militärführung geübt. Nach Darstellung Prigoschins haben die Wagner-Kämpfer die seit Monaten schwer umkämpfte Stadt Bachmut blockiert, nun versuchten wiederum die ukrainischen Soldaten, die russischen Einheiten einzukesseln und die Blockade aufzulösen. "Die ukrainischen Streitkräfte werden um Artjomowsk (russische Bezeichnung für Bachmut) bis zum Ende kämpfen, das ist offensichtlich. Wir sollten unsere Arbeit auch bis zum Ende machen", so Prigoschin. Er verlangte erneut mehr Munition von der russischen Militärführung.

Ukraine konnten Verteidigungslinie stabilisieren

Dass die Ukraine Bachmut weiter verteidige, schwäche die Streitkräfte auf beiden Seiten, hieß es von den Briten. Am Wochenende hätten die Ukrainer mutmaßlich ihre Verteidigungslinie stabilisieren können, nachdem die russischen Truppen zuvor in den Norden der Stadt eingedrungen waren. Die Versorgung werde hingegen immer schwieriger, weil wichtige Zufahrtswege zerstört seien und die Ukrainer für Nachschub zunehmend auf schlammige, unbefestigte Wege ausweichen müssten.

Die ukrainischen Streitkräfte haben indes nach eigenen Angaben an der Front im Osten des Landes in den vergangenen Tagen mehr als 140 russische Angriffe abgewehrt. Der Feind versuche trotz erheblicher Verluste weiterhin, Bachmut und ihre Umgebung zu stürmen, teilte das ukrainische Militär am Dienstag mit. Russische Truppen versuchten die ukrainischen Verteidiger einzuschließen, hätten allein in der Nähe des Dorfes Dubowo-Wasyliwka nordwestlich von Bachmut 37 Angriffe gestartet.

Zahlreiche Energieanlagen geliefert

Die Ukraine hat seit Kriegsbeginn von internationalen Partnern 450 Lieferungen von Energieanlagen mit einem Gesamtgewicht von 5.650 Tonnen als humanitäre Hilfe erhalten. Dies erklärte der ukrainische Energieminister German Galuschtschenko, berichtet die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. "Dank dieser Hilfe konnten wir eine große Anzahl von Energieinfrastruktur-Objekten wiederherstellen, die von den Russen mit Raketen, Drohnen und Artillerie beschossen worden waren", so Galuschtschenko.

Die erhaltene Hilfe umfasste mehr als 1.700 Stromgeneratoren, etwa 1.000 Transformatoren, mobile Gaskessel, Spezialausrüstung, Hochspannungsausrüstung für die Reparatur von Stromübertragungsleitungen und ein mobiles Kabellabor. Insgesamt erhielt die Ukraine Hilfe aus 30 Ländern. Auch Österreich hat Generatoren geliefert.

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  • Britische Geheimdienste werten Spannungen zwischen der russischen Regierung und der russischen Söldnertruppe Wagner als Zeichen für die prekäre Lage im Ukraine-Krieg.