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Wagner-Chef droht Kreml mit Rückzug aus Bachmut

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Weil es keinen Munitionsnachschub gibt, hat der Gründer der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, der Regierung in Moskau mit einem Rückzug aus der umkämpften Stadt Bachmut gedroht.

Wagner-Chef Prigoschin hatte bereits in den vergangenen Wochen scharf kritisiert, dass seine weitgehend autonom agierenden Truppen von Russland nicht mit ausreichend Munition beliefert würden.

In einem am Wochenende veröffentlichten Video auf Telegram sagte Prigoschin: "Wenn Wagner sich jetzt aus Bachmut zurückzieht, wird die gesamte Front zusammenbrechen". "Die Situation wird für alle militärischen Formationen, die russische Interessen schützen, nicht schön sein", sagte er.

Vor knapp zwei Wochen hatte Prigoschin Verteidigungsminister Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow Hochverrat vorgeworfen, weil sie absichtlich den Wagner-Einheiten keine Munition zukommen ließen und ihnen auch beim Lufttransport Hilfe verweigerten.

Auf seinem offiziellen Telegram-Kanal gab der Wagner-Chef am Sonntag bekannt, dass der größte Teil der Munition, die seinen Truppen im Februar zugesagt worden war, noch nicht geliefert worden sei. "Im Moment versuchen wir herauszufinden, was der Grund dafür ist: Ist es nur gewöhnliche Bürokratie oder ein Verrat". Prigoschin hat in der Vergangenheit bereits das russische Verteidigungsministerium und Spitzengeneräle kritisiert.

Nicht nur Prigoschin, sondern auch Kommentatoren und Kriegsverfechter in Russland haben Verteidigungsminister Schoigu für den Verlauf des Krieges kritisiert, der nicht den raschen Sieg, dafür aber mehrere herbe Rückschläge brachte. Bisher hat Schoigu selten die russischen Truppen in der Ukraine besucht.

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  • Weil es keinen Munitionsnachschub gibt, hat der Gründer der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, der Regierung in Moskau mit einem Rückzug aus der umkämpften Stadt Bachmut gedroht.