APA/APA (dpa)/Kay Nietfeld

Lehrer gegen Test- und Impfverpflichtung

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Vor dem Schulstart im Jänner sollen Schüler und Lehrer getestet werden. Alle körpernahen Berufsgruppen sollen ab 8. Jänner alle zwei Wochen getestet werden. Die Lehrer sind gegen eine Test- und Impfpflicht.

Ab 8. Jänner müssen sich laut Ankündigung der Regierung alle körpernahen Berufsgruppen alle zwei Wochen auf eine Infektion mit Sars-CoV-2 testen lassen. Von den Lehrern kommt allerdings Widerstand gegen diese Regelung. "Ich sehe das sehr, sehr skeptisch", so der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger (FCG) zur "APA". Es brauche unbedingt mehr Testungen, er will aber auf Überzeugung setzen statt auf Zwang. Eine diskutierte Impfpflicht für Lehrer ist für ihn derzeit undenkbar.

Das Bildungsministerium hat am heutigen Dienstag Massentests für Schüler und Lehrer vor dem Schulstart im Jänner angekündigt. Noch unklar ist, ob es für die Lehrer eine Testpflicht gibt. 

Schüler müssen regelmäßig getestet werden

Kimberger betonte, dass am ersten Lehrer-Massentest mehr als 70 Prozent freiwillig teilgenommen hätten. In der Gesamtbevölkerung waren es nur knapp 23 Prozent. Dazu komme, dass eine Massentestung ohnehin nur zu einem sicheren Schulbetrieb beitragen könne, wenn auch Schüler getestet werden. "Sonst ist das wieder nur eine Einzelmaßnahme."

"Ich würde vorschlagen, dass man wöchentlich die Oberstufenschüler durchtestet"

PULS 24 Chefredakteur Stefan Kaltenbrunner erklärt im Gespräch mit PULS 24 Anchorwoman Alina Marzi, warum die Test vor Schulbeginn sinnvoll sind.

Neben Schülertestungen fordert Kimberger etwa mehr Schnelltests an den Schulen, um unmittelbar Verdachtsfälle abklären zu können. Zwar werden laut Bildungsministerium in allen Bundesländern außer Wien seit gut einer Woche an den Schulen Antigen-Schnelltests eingesetzt. "In der Praxis ist das aber noch nicht angekommen", sagt Kimberger.

Umstellung auf Schichtbetrieb gefordert

Außerdem plädiert der Vorsitzende der ARGE Lehrer in der GÖD nach wie vor dafür, dass Schulen schulautonom auf Schichtbetrieb umstellen können. Eine Lösung brauche es auch endlich für die Frage der Schülertransporte: Es habe wenig Sinn, in den Schulen Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen einzuhalten, wenn die Kinder und Jugendlichen ihren Schulweg in völlig überfüllten Verkehrsmitteln zurücklegen müssen.

Für eine Diskussion über eine Impfpflicht für Lehrer hat Kimberger derzeit keinerlei Verständnis. Es sei noch nicht einmal klar, ob die Impfung nur vor einer Erkrankung schützt, aber nicht davor, die Infektion weiterzugeben. "Und auch hier geht es für mich um Überzeugung und nicht um Zwang."

ribbon Zusammenfassung
  • Vor dem Schulstart im Jänner sollen Schüler und Lehrer getestet werden.
  • Alle körpernahen Berufsgruppen sollen ab 8. Jänner alle zwei Wochen getestet werden.
  • Die Lehrer sind gegen eine Test- und Impfpflicht.
  • "Ich sehe das sehr, sehr skeptisch", so der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger (FCG) zur "APA".
  • Neben Schülertestungen fordert Kimberger etwa mehr Schnelltests an den Schulen, um unmittelbar Verdachtsfälle abklären zu können.

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