APA/HELMUT FOHRINGER

Kern zum Ibiza-Angebot: "Eine reichlich dubiose, reichlich schmierige Sache"

0

Wenig Erhellendes konnten am Donnerstag Altkanzer Christian Kern (SPÖ) und der ehemalige Sprecher von Ex-SPÖ-Kanzler Faymann, Thomas Landgraf, im Ibiza-U-Ausschuss beitragen.

Keine neuen Erkenntisse konnte Altkanzler Christian Kern (SPÖ) am Donnerstag im Ibiza-U-Ausschuss liefern. Er wurde vor allem von der ÖVP zum Angebot des Ibiza-Anwalts an die SPÖ befragt. Kern bestätigte dabei die Ausführungen seines damaligen Vize-Klubchef Thomas Drozda, der bereits im U-Ausschuss aussagte.

Das Angebot des Ibiza-Anwalts sei nicht konkret gewesen, sagte Kern. Er habe über Geldtaschen und Spesenabrechnungen gesprochen, habe ihm Drozda berichtet. Diesem seien einzelne Bilder aber  keine Bewegtbilder gezeigt worden. "Ich hatte den Eindruck, dass es sich um eine reichlich dubiose, reichlich schmierige Sache handelt", sagte Kern. Ibiza-Anwalt M. habe er für "einen Wichtigtuer" gehalten, sagte er.

"Mit der Sache wollten wir nichts zu tun haben"

Er bestätigte auf mehrmaliges Nachfragen von Stocker die Forderung von "fünf oder sechs Millionen" seitens des Ibiza-Anwalts. Auch falls man damals bereits das heutige Wissen gehabt hätte, hätte man "keinen Cent" für das Video bezahlt, stellte Kern jedoch klar. "Mit der Sache wollten wir nichts zu tun haben", sagte er. Dahingehend habe er damals auch Drozda angewiesen.

Ausführungen Straches auf dem Videomaterial über SPÖ-Spenden, "Logen" und "jüdische Großindustrielle" wollte Kern nicht kommentieren. Das sei "wirres Geschwätz" und "absoluter Mist" mit einem antisemitischen Unterton, sagte der Ex-SPÖ-Chef. Er zeigte sich zwischendurch etwas pikiert über Nachfragen des ÖVP-Abgeordneten Christian Stocker zur SPÖ und dem Video-Angebot. "Wenn Sie glauben, daraus eine SPÖ-Sache machen zu können, sind Sie auf dem Holzweg", sagte er.

PULS 24 Reporterin Barbara Piontek fasst den Tag im Ibiza-U-Ausschuss zusammen.

Faymann-Sprecher zeigte sich ratlos

Zuvor war bereits ein weiterer "Roter" am Donnerstag zum selben Thema geladen: Thomas Landgraf, einstiger Sprecher von ebenfalls Ex-Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ). Er sagte als erste Auskunftsperson aus. In seinem Eingangsstatement zeigte sich Landgraf über seine Ladung einigermaßen ratlos. Er habe "wenig bis gar keine Wahrnehmung zu den Beweisthemen" und wisse nicht, was er zur Aufklärung beitragen könnte.

Der Liveticker zum Nachlesen:

ribbon Zusammenfassung
  • Keine neuen Erkenntisse konnte Altkanzler Christian Kern (SPÖ) am Donnerstag im Ibiza-U-Ausschuss liefern. Er wurde vor allem von der ÖVP zum Angebot des Ibiza-Anwalts an die SPÖ befragt.
  • Das Angebot des Ibiza-Anwalts sei nicht konkret gewesen, sagte Kern. Er habe über Geldtaschen und Spesenabrechnungen gesprochen, habe ihm Drozda berichtet. Diesem seien einzelne Bilder aber keine Bewegtbilder gezeigt worden.
  • "Ich hatte den Eindruck, dass es sich um eine reichlich dubiose, reichlich schmierige Sache handelt", sagte Kern. Ibiza-Anwalt M. habe er für "einen Wichtigtuer" gehalten, sagte er.
  • Auch falls man damals bereits das heutige Wissen gehabt hätte, hätte man "keinen Cent" für das Video bezahlt, stellte Kern jedoch klar. "Mit der Sache wollten wir nichts zu tun haben", sagte er. Dahingehend habe er damals auch Drozda angewiesen.
  • Ausführungen Straches auf dem Videomaterial über SPÖ-Spenden, "Logen" und "jüdische Großindustrielle" wollte Kern nicht kommentieren. Das sei "wirres Geschwätz" und "absoluter Mist" mit einem antisemitischen Unterton, sagte der Ex-SPÖ-Chef.
  • Zuvor war ein weiterer "Roter" war am Donnerstag zum selben Thema geladen: Thomas Landgraf, einstiger Sprecher von ebenfalls Ex-Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ). Er konnte nichts beitragen, und zeigte sich einigermaßen ratlos über seine Ladung.

Mehr aus Politik